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Berlin: AfD-Schiff trifft auf "Seebrücke"-Demo – Gläser fliegen


Polizeieinsatz
AfD-Schiff trifft auf "Seebrücke"-Demo: Gläser fliegen

  • Lars Wienand
Von Lars Wienand

Aktualisiert am 16.08.2018Lesedauer: 2 Min.
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Polizeieinsatz am Anleger: Zuvor flogen Gegenstände zwischen Schiff mit AfD-Anhängern und "Seebrücke"-Demo.Vergrößern des Bildes
Polizeieinsatz am Anleger: Zuvor flogen Gegenstände zwischen Schiff mit AfD-Anhängern und "Seebrücke"-Demo. (Quelle: Twitter)

Oben Demonstranten für die Rettung von Menschen aus dem Mittelmeer, unten ein Schiff mit AfD-Anhängern um Armin-Paul Hampel: Der Kapitän brach die Fahrt ab.

Tumultartige Szenen in Berlin, weil eine Demonstration für Seenotrettung auf ein Schiff mit AfD-Anhängern getroffen ist. Der Kapitän des Schiffs rief die Polizei und brach die Fahrt ab. Die Polizei muss jetzt Dutzende Zeugen befragen, um die wechselseitigen Vorwürfe zu klären. Anzeigen gibt es wegen Landfriedensbruchs und versuchter gefährlicher Körperverletzung.

Das Restaurantschiff mit Berlin-Touristen und einer Besuchergruppe des früheren niedersächsischen AfD-Vorsitzenden Armin-Paul Hampel hatte im Abstand weniger Minuten zwei Mal die Oberbaumbrücke passiert, wo eine Demonstration für Seenotretter und gegen die EU-Flüchtlingspolitik stattfand. Menschen in Rettungswesten hatten sich zu einer Blockade und einer anschließenden Demonstration "Nichts ist in Ordnung: Ein Hafen ist nicht genug" verabredet.

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Eine Polizeisprecherin sagte t-online.de, Zeugen zufolge seien bei der ersten Passage vom Schiff aus Provokationen in Richtung der Demonstranten ausgegangen. So soll es AfD-Sprechchöre gegeben haben. Ein inzwischen gelöschtes Foto zeigt, dass ein Mann vom Schiff aus den Demonstranten die Mittelfinger zeigt.

Nur: Kurz hinter der Brücke dreht das Restaurantschiff und fährt wieder zurück. Bei der zweiten Begegnung wurden Zeugen zufolge Flüssigkeiten von oben auf Gäste des Schiffs geschüttet. In beide Richtungen wurden offenbar Gegenstände geworfen. Deshalb wird gegen Teilnehmer der "Seebrücke"-Kundgebung und gegen Mitglieder der AfD-Gruppe ermittelt.

Zwei 50 und 52 Jahre alte Männer aus der AfD-Gruppe wurden konkret beschuldigt. Bei den Ermittlungen gegen Menschen auf der Brücke gibt es noch keinen konkreten Verdacht. Eine 30-jährige Demonstrantin hat zudem Anzeige gegen Unbekannt erstattet, weil ein vom Schiff geworfenes Bierglas sie an der Wade getroffen habe. Verletzt wurde sie nicht.

AfD-Gruppe löschte Posting mit Fotos wieder

Eine "Initiativgruppe" der AfD aus Wilhelmshaven hatte Fotos verbreitet und behauptet, "Linksautonome" hätten Flaschen und Steine "gezielt auf unser Schiff [geworfen], ohne jegliche Rücksicht darauf, Passagiere schwer zu verletzen." Von eigenen Würfen war dort keine Rede. Das Posting ist nicht mehr verfügbar.

Die Reederei bestätigte t-online.de, dass der Kapitän die Polizei gerufen und Anzeige erstattet habe: "Aus seiner Sicht war die Sicherheit auf dem Schiff nicht mehr gewährleistet." Am Anleger Friedrichstraße war die Fahrt vorzeitig zu Ende.

Ein per Twitter verbreitetes Foto zeigt sieben Polizisten am Anleger mit Personal des Schiffs. Hampel ist am Rande des Fotos mit senfgelber Krawatte und Jacket über den Schultern zu sehen. In dem Tweet hieß es auch, der Schiffsführer habe Mitglieder der AfD-Gruppe angezeigt. Die Reederei wollte keine Angaben dazu machen, gegen wen sich die Anzeigen des Kapitäns richten. Eine Sprecherin erklärte aber, die Buchung sei nicht durch die AfD, sondern durch das Bundespresseamt erfolgt.

Aktuell ist eine Besuchergruppe aus Hampels Wahlkreis in Berlin. Auf dem Programm stand neben der Spreerundfahrt und Besuchen in Ministerien auch die russische Botschaft.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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