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Sexismus in Stasi-Gedenkstätte: Direktor Hubertus Knabe muss gehen


Sexismus in Stasi-Gedenkstätte
Direktor Knabe muss Posten räumen

Von dpa
Aktualisiert am 26.09.2018Lesedauer: 2 Min.
Hubertus Knabe: Der Chef der Stasiopfer-Gedenkstätte muss nach Sexismus-Vorwürfen gegen die Spitze der Einrichtung gehen.Vergrößern des BildesHubertus Knabe: Der Chef der Stasiopfer-Gedenkstätte muss nach Sexismus-Vorwürfen gegen die Spitze der Einrichtung gehen. (Quelle: Maurizio Gambarini/dpa-bilder)
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Paukenschlag nach den Sexismus-Vorwürfen in der Stasi-Gedenkstätte in Hohenschönhausen: Erst wird der Vize-Chef beurlaubt. Nun muss auch Direktor Knabe gehen.

Über die Affäre um sexuelle Belästigungen von Frauen in der Stasiopfer-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen ist nun auch Direktor Hubertus Knabe gestürzt. Knabe werde ordentlich gekündigt, zugleich werde er vorläufig von der Arbeit freigestellt, teilte die Berliner Senatskulturverwaltung am Dienstag mit. Am Montag hatte Knabe bereits seinen Vize beurlaubt.

"Der Stiftungsrat hat kein Vertrauen, dass Herr Dr. Knabe den dringend notwendigen Kulturwandel in der Stiftung einleiten wird, geschweige denn einen solchen glaubhaft vertreten kann", hieß es zur Begründung in einer Pressemitteilung des Rates. Er hatte den Beschluss einstimmig gefasst. Knabe war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Noch am Montag hatte er mitgeteilt: "Wenn es Kritik gibt, dann gehört diese auf den Tisch." Knabe ist seit 2001 Direktor der Gedenkstätte.

Sexistisches Verhalten "der Führungsetage"

Knabes beurlaubter Stellvertreter soll ebenfalls gekündigt werden. Dem Vize-Direktor werde "schnellstmöglich und zum nächstzulässigen Termin ordentlich gekündigt", hieß es. Der Vize stand im Mittelpunkt von Anschuldigungen mehrerer früherer Mitarbeiterinnen, Volontärinnen und Praktikantinnen. In einem kürzlich bekannt gewordenen Brief an Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und Berlins Kultursenator Klaus Lederer hatten sie "der Führungsetage" sexistisches Verhalten vorgeworfen. Sie formulierten Anschuldigungen über "erschreckende Regelhaftigkeit übergriffiger Verhaltensmuster".

In dem Brief vom Juni beschrieben die Frauen verbale Belästigungen mit sexuellem Charakter, "Berichte über private Aktivitäten wie Puff und Swinger-Club", "enge, fast intime körperliche Nähe und Berührung wie Streichen über die Arme, enge Umarmungen", aufdringliche Einladungen, nächtliche SMS sowie Mobbing.


Der Vize-Direktor war für eine Stellungnahme bislang nicht zu erreichen. In einer früheren Erklärung hatte die Gedenkstätte aber mitgeteilt, sein Anwalt habe Fehlverhalten und Mangel an Sensibilität eingeräumt. Die Gedenkstätte bezog sich dabei auf RBB-Informationen. Zugleich sei betont worden, das fehlerhafte Verhalten sei abgestellt worden, nachdem der Mitarbeiter vor gut zwei Jahren vom Direktor der Gedenkstätte darauf angesprochen worden sei.

Erinnerung an Stasi-Unrecht

Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen war aus dem früheren zentralen Untersuchungsgefängnis der DDR-Staatssicherheit hervorgegangen. Sie soll an politische Willkür und Unrecht erinnern. Die Einrichtung wird von Bund und Land finanziert.

Im Stiftungsrat sitzen der Vorsitzende Lederer und je eine Vertreterin von Grütters, der Senatsjustizverwaltung, dem Land Sachsen-Anhalt und ein Vertreter von Brandenburg.

Verwendete Quellen
  • dpa
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