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Twitter sperrte AfD-Aushängeschild Guido Reil


Vor Europawahl
Twitter sperrte AfD-Aushängeschild Guido Reil

  • Lars Wienand
Von Lars Wienand

24.05.2019Lesedauer: 2 Min.
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Gesperrt: Twitter hat am Freitag vorübergehend das Konto von Guido Reil dicht gemacht, hier ein Screenshot der Seite vom 10. Mai.Vergrößern des Bildes
Gesperrt: Twitter hat am Freitag vorübergehend das Konto von Guido Reil dicht gemacht, hier ein Screenshot der Seite vom 10. Mai. (Quelle: Screenshot/Twitter)

Zwei Tage vor der Europawahl hat Twitter den Account von Guido Reil gesperrt, Zweiter auf der AfD-Liste hinter Jörg Meuthen. Das war offenbar ein Fehler.

Rätselhafte Löschung auf Twitter: Das Netzwerk hatte am Freitag den Account von AfD-Spitzenpolitiker Guido Reil gesperrt, machte das jedoch wieder rückgängig. Der Account wurde innerhalb kurzer Zeit wieder hergestellt. Twitter kommentiert grundsätzlich Entscheidungen zu individuellen Accounts nicht.

Auf Twitter vermuteten Nutzer nach der zwischenzeitlichen Suspendierung eine Verbindung mit Recherchen von t-online.de und netzpolitik.org. Dabei war enthüllt worden, dass es in der AfD Tricksereien gab, in die die Accounts diverser Abgeordneter und Funktionsträger verwickelt waren.

Seit einer Woche nicht getwittert

Die Konten von Landtags- und Bundestagsabgeordneten waren intransparent umbenannt worden, inoffizielle Accounts mit ganz anderer Bestimmung zu offiziellen umgewandelt worden und umgekehrt. Das ist nicht illegal, aber fragwürdig.

t-online.de hatte auch den Account von Reil analysiert, dort aber keine Hinweise für eine andere frühere Nutzung gefunden. In dem Account von Reil war in der Schlussphase des Wahlkampfs seit einer Woche kein Tweet mehr abgeschickt worden.

Das Unternehmen löscht nach eigenen Angaben wöchentlich acht bis zehn Millionen Accounts zum Teil automatisiert. Während der laufenden Recherchen wurden immer wieder Accounts suspendiert, zuletzt auch solche von Kreisverbänden und mehreren AfD-Bundestagsabgeordneten. Möglicherweise ist Künstliche Intelligenz im Account von Reil auf Signale gestoßen, die zu einer irrtümlichen Löschung führten. Reil selbst verwies auf eine Anfrage von t-online.de an die Pressestelle, von dort kam zunächst keine Reaktion.

Reil profitierte von Verstärker-Accounts

Guido Reils Twitter-Account besteht seit dem 27. November 2016, von Februar 2017 war sein Account aktiv. Er twitterte nicht selbst, wie Twitterer mehrfach aus Antworten von Mitarbeitern berichteten. Reils Account war aber einer der Nutznießer von Verstärker-Accounts. Solche Accounts mit zum Teil wechselnden Identitäten und vorgeblichen Bestimmungen wurden betrieben, um massenhaft die Twitternachrichten von Politikern der AfD NRW und prominenter Bundespolitiker der Partei sowie AfD-freundliche Inhalte zu retweeten.


Darin verwickelt ist nach Recherchen von t-online.de Magnus B., der nach Angaben der AfD gegenüber dpa bis Februar 2019 bei der Partei beschäftigt war. Nach rund einem Jahr habe man sich von ihm getrennt wegen "sehr unterschiedlichen Ansichten über Arbeitsweise und -methoden". Man "distanziere sich von jeglichen Aktivitäten des Mannes". B. hatte über einen Anwalt erklärt, wegen einer Verschwiegenheitsverpflichtung nicht Stellung nehmen zu können.

Verwendete Quellen
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