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Ukraine-Krieg: Kiew meldet schwerste Angriffe seit Kriegsbeginn


Newsblog zum Ukraine-Krieg
Kiew meldet schwerste Angriffe seit Kriegsbeginn

Von t-online
Aktualisiert am 10.07.2025 - 06:14 UhrLesedauer: 14 Min.
Kiew: Auf diesem vom ukrainischen Notdienst zur Verfügung gestellten Foto löschen Feuerwehrleute ein Feuer nach einem russischen Angriff in der Region Kiew.Vergrößern des Bildes
Kiew: Auf diesem vom ukrainischen Notdienst zur Verfügung gestellten Foto löschen Feuerwehrleute ein Feuer nach einem russischen Angriff in der Region Kiew. (Quelle: Uncredited/Ukrainian Emergency Service/AP/dpa)
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Kiew meldet die schwersten russischen Angriffe seit Kriegsbeginn. Trump: Denke über Patriot-Lieferung an die Ukraine nach. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Klitschko: Der Angriff dauert an

Beim erneuten russischen Angriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind offenbar mindestens elf Menschen verletzt worden. "Der Angriff auf Kiew dauert weiter an. Drohnen des Feindes nähern sich weiterhin der Stadt", schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko am Donnerstagmorgen auf Telegram. Fünf Menschen seien in Kiew verletzt, vier von ihnen ins Krankenhaus eingeliefert worden, erklärte Klitschko unter Berufung auf Mediziner.

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Der Leiter der Militärverwaltung von Kiew, Tymur Tkaschenko, erklärte, dass die Zahl der Verletzten auf elf gestiegen sei. Die Militärverwaltung von Kiew warnte vor einer "Gefahr durch den Einsatz ballistischer Waffen durch den Feind" und rief alle Einwohner auf, sich unverzüglich in die nächstgelegenen Schutzräume zu begeben. Die Luftwaffe erklärte, dass sich "eine Gruppe Raketen" der Hauptstadt vom Osten her näherte.

Journalisten der Nachrichtenagentur AFP hörten die ganz Nacht über laute Explosionen und sahen die Blitze aktiver Luftabwehrsysteme im Nachthimmel. Ihren Angaben zufolge suchten Dutzende Menschen Schutz in einer Metrostation. Klitschko erklärte, dass herabfallende Trümmerteile Brände in verschiedenen Stadtteilen ausgelöst hätten. Gebäude, Garagen und eine Tankstelle stünden in Flammen.

Kiew meldet schwerste russische Angriffe seit Kriegsbeginn

Russland hat die Ukraine nach Angaben Kiews mit den schwersten Luftangriffen seit Kriegsbeginn überzogen. Die russische Armee habe mit 728 Drohnen und 13 Raketen insbesondere den Westen des Landes attackiert, teilte die ukrainische Luftwaffe am Mittwoch mit. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) äußerte sich unterdessen "dankbar" für jüngste Signale von US-Präsident Donald Trump, die auf eine mögliche weitere US-Unterstützung der ukrainischen Luftverteidigung hindeuteten.

In Kiew heulten wegen der Luftangriffe die Alarmsirenen. Reporter der Nachrichtenagentur AFP hörten in der ukrainischen Hauptstadt laute Explosionen. Nach Angaben der Luftwaffe wurden 711 Drohnen und mindestens sieben Raketen abgefangen. Bei den meisten Drohnen habe es sich jedoch um Attrappen gehandelt, sagte ein ukrainischer Armeevertreter. Die zuvor schwersten Luftangriffe auf die Ukraine waren mit rund 550 Drohnen Anfang des Monats gemeldet worden. Bei der Abwehr der Geschosse hätten neuartige ukrainische Drohnen eine wichtige Rolle gespielt, hieß es aus Militärkreisen in Kiew.

In der Stadt Luzk im Nordwesten der Ukraine brach nach Angaben des Bürgermeisters infolge eines russischen Angriffs ein Feuer in einer Firma aus. Die Hauptstadt der Region Wolyn liegt nur rund 90 Kilometer von der Grenze zu Polen entfernt. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, die Armee habe Einrichtungen der Infrastruktur der Luftwaffe "getroffen". Die russische Luftabwehr habe in der Nacht zum Mittwoch 86 ukrainische Drohnen abgefangen, fügte das Ministerium hinzu.

Trump: Denke über Patriot-Lieferung an die Ukraine nach

Die USA werden nach Angaben von Präsident Donald Trump den Wunsch der Ukraine nach einem zusätzlichen Flugabwehrsystem vom Typ Patriot prüfen. Das "Wall Street Journal" (WSJ) berichtete am Dienstag (Ortszeit), dass Trump erwäge, dem Land angesichts der massiven russischen Angriffe ein weiteres solches Waffensystem zu schicken. Auf die Frage, ob er das bestätigen könnte, sagte Trump vor Journalisten über die Ukraine: "Sie würden es gerne haben. Sie haben darum gebeten."

Solche Waffensysteme kommen selten vor, weil viele in die Ukraine geschickt worden seien. Er wisse, dass die Ukraine um ein weiteres Patriot-System gebeten habe, sagte Trump. "Wir werden es uns ansehen müssen." Es sei ein sehr, kostspieliges System.

Sollten sich die USA dafür entscheiden, wäre es das erste Mal, dass Trump die Lieferung eines größeren Waffensystems an Kiew genehmigt, das über die von der Regierung seines Vorgängers Joe Biden genehmigte Anzahl hinausgeht. Trump hatte sich zuletzt verärgert über den russischen Präsidenten Wladimir Putin gezeigt. Er warf ihm vor, "eine Menge Blödsinn" aufzutischen, und kritisierte, Putin töte zu viele Menschen.

Mittwoch, 10. Juni

Selenskyj im Anzug? Millionen-Wette löst Streit aus

Millionenbeträge wurden auf die Frage gewettet, ob der ukrainische Präsident einen Anzug tragen würde, oder nicht. Jetzt löst die Wette Streit aus. Lesen Sie den ganzen Artikel hier.

Merz reist zur Ukraine-Wiederaufbaukonferenz nach Rom

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) reist am Donnerstag zur Ukraine-Wiederaufbaukonferenz nach Rom. Das Treffen wird in diesem Jahr gemeinsam von Italien und der Ukraine ausgerichtet, nachdem es im vergangenen Jahr in Berlin stattgefunden hatte. Ziel ist eine breite internationale Unterstützung für den Wiederaufbau des kriegsgeschädigten Landes. Es geht darum, Vertreter von Regierungen, Zivilgesellschaft, Privatwirtschaft, internationalen Organisationen und Gemeinden sowie Regionen einzubinden.

Zur Eröffnung der Konferenz in Rom will Merz eine Rede halten. Rund um die Konferenz wird es nach Angaben aus Regierungskreisen außerdem die Gelegenheit für bilaterale Gespräche geben. In Rom sind unter anderen der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der US-Sondergesandte Keith Kellog sowie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dabei. Eröffnet wird die insgesamt zweitägige Konferenz von der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Insgesamt nehmen über ein dutzend Staats- und Regierungschefs an der Konferenz teil.

Papst erneuert Vatikan-Einladung für Friedensgespräche

Papst Leo XIV. hat bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj seine Bereitschaft zur Ausrichtung von Friedensgesprächen zwischen Moskau und Kiew bekräftigt. Der Papst sei willens, Vertreter der Ukraine und Russlands im Vatikan zu empfangen, teilte der Vatikan am Mittwoch mit. Leo und Selenskyj hätten während des "herzlichen Gesprächs" zudem bekräftigt, dass Dialog "das bevorzugte Mittel zur Beilegung der Kämpfe" sei.

Leo habe seine Trauer um die Opfer des Krieges und seine Solidarität mit dem ukrainischen Volk ausgedrückt sowie seine Gebete erneuert, erklärte der Vatikan. Er unterstütze "jede Bemühung, die zur Freilassung von Gefangenen führt, und die Suche nach gemeinsamen Lösungen". Selenskyj sagte bei einer an das Treffen anschließenden Pressekonferenz: "Wir wollen Frieden." Die Ukraine zähle "auf den Vatikan und seine Heiligkeit", um einen Ort für hochrangige Friedensgespräche bereitzustellen.

Der Vatikan als Ort für Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine war nach den Gesprächen zwischen den Kriegsparteien in Istanbul im Mai ins Gespräch gebracht worden. Moskau hatte sich zuletzt jedoch skeptisch gezeigt, künftige Verhandlungen dort zu führen.


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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