Verhandlungen Hamas – So viele Geiseln wollen die Terroristen freilassen

Medien berichten von Fortschritten bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg. Die Hamas sagt dagegen, es gebe weiterhin Klärungsbedarf in mehreren Punkten.
Die radikalislamische Hamas hat eigenen Angaben zufolge der Freilassung von zehn israelischen Geiseln zugestimmt. Dies sei bei "schwierigen" Waffenruhe-Verhandlungen mit Israel vereinbart worden, hieß es in einer Erklärung der Hamas vom Mittwoch.
Die Terrororganisation widersprach damit Medienberichten, wonach die meisten Streitpunkte inzwischen bereits geklärt worden seien. Die weiterhin ungelöste Frage sei der teilweise Rückzug der israelischen Streitkräfte während der Waffenruhe, hatten die US-Nachrichtenseite "Axios" sowie die "Times of Israel" gemeldet. Israel hat den Berichten zufolge inzwischen aber eine neue Karte vorgelegt, die einen weitergehenden Rückzug seiner Streitkräfte darstellt, als zuvor präsentiert. Dadurch sei ein bedeutender Fortschritt in den Gesprächen erzielt worden, hieß es.
Die Terrororganisation sieht bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg nach eigenen Angaben aber weiterhin zahlreiche ungelöste Streitpunkte. Dies seien die Bereitstellung von Hilfsgütern, der Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen sowie "echte Garantien für einen dauerhaften Waffenstillstand", teilte die Terrororganisation mit. Über diese drei Kernfragen werde weiterhin verhandelt.
Bereits vor Beginn der Gaza-Gespräche in der katarischen Hauptstadt Doha, die seit einigen Tagen andauern, hatte die Hamas erklärt, sie sehe noch Klärungsbedarf in den drei besagten Punkten. Die Islamistenorganisation arbeite "weiter ernsthaft und positiv mit den Vermittlern zusammen, um die Hindernisse zu überwinden", teilte die Hamas weiter mit.
Netanjahu: Vernichtung der Hamas weiter oberstes Ziel
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte während eines Treffens mit US-Präsident Donald Trump in Washington am Dienstag betont, seine Regierung konzentriere sich auf Bemühungen um die Freilassung der verbliebenen Geiseln im Gazastreifen. Darüber hinaus sei die Vernichtung der Hamas weiterhin ein zentrales Ziel Israels, erklärte Netanjahu.
Der Krieg im Gazastreifen war durch den Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Dabei wurden nach israelischen Angaben mehr als 1210 Menschen getötet, 251 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Noch immer werden 49 Geiseln von den Islamisten festgehalten, mindestens 27 von ihnen sind nach israelischen Armeeangaben tot.
Als Reaktion auf den Hamas-Angriff geht Israel seither massiv militärisch in dem Küstenstreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Behörden, die unabhängig nicht bestätigt werden können, bislang mehr als 57.680 Menschen getötet.
- Nachrichtenagenturen AFP und dpa