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Hannover: Polizei verbietet NPD-Demo gegen Journalisten


"Rechtsextreme Hetze"
Hannover: Polizei verbietet NPD-Aufmarsch gegen Journalisten

Von dpa
Aktualisiert am 22.11.2019Lesedauer: 2 Min.
NPD-DemoVergrößern des BildesDie Teilnehmer einer vergangenen Kundgebung der rechtsextremen NPD stehen auf der Straße. (Quelle: Sebastian Kahnert/Archivbild/dpa-bilder)
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Die Polizei hat eine Demonstration der NPD in Hannover verboten. Der Grund: "Neue Tatsachen" seien aus sozialen Netzwerken bekannt geworden. Der Aufmarsch sollte sich vor allem gegen Journalisten richten.

Die für Samstag geplante Demonstration der rechtsextremen NPD gegen kritische Journalisten ist von der Polizeidirektion Hannover verboten worden. Das teilte die Polizei am Donnerstagabend mit. "In der jüngeren Vergangenheit sind aus öffentlich zugänglichen Quellen neue Tatsachen bekannt geworden", hieß es zur Begründung. Aus diesen sei zu schließen, dass mit einer unmittelbaren Gefährdung für die öffentliche Sicherheit zu rechnen sei. Die NPD kann das Verbot der in der Innenstadt geplanten Demo beim Verwaltungsgericht anfechten.

Innenminister Boris Pistorius (SPD) teilte am Donnerstagabend mit: "Ich sage bei aller gebotenen Neutralität ehrlich, dass ich persönlich über diese Entscheidung froh bin und hoffe, dass sie vor Gericht hält." Angesichts der neuen Gefährdungsbewertung durch die Polizeidirektion sei die Entscheidung für ein Verbot richtig und angemessen.

Aktionen in sozialen Medien zeichnen ein "aggressives Bild"

Über die Gründe für das Verbot heißt es in der Mitteilung des Innenministeriums: "Neue Erkenntnisse über Aktivitäten in sozialen Medien zeichnen ein aggressives Bild, das erwarten lässt, dass die Versammlung über eine legitime Auseinandersetzung mit Personen und deren Positionen weit hinausgehen soll."

Pistorius hatte zuvor Drohungen von Rechtsextremisten gegen Andersdenkende und Journalisten verurteilt. "Das alles führt zu einem Klima, das unsere Gesellschaft nachhaltig schädigt. Derartigen Entwicklungen müssen und werden wir im Rahmen des rechtlich Zulässigen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln konsequent und entschieden entgegenwirken."

"Angriff auf unsere Demokratie"

Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) verurteilte eine Einschüchterung von Journalisten. "Rechtsextreme Hetze gegen Journalistinnen und Journalisten, gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und gegen die Pressefreiheit sind ein Angriff auf unsere Demokratie", schrieb Weil auf Facebook. Weil ermunterte die Bevölkerung, sich rechter Hetze entgegenzustellen und nicht zuzulassen, dass kritische Journalisten eingeschüchtert würden.

Als Reaktion auf die NPD-Aktion hatten am Freitag bereits Journalisten, Medienhäuser und Verbände den Aufruf "Schützt die Pressefreiheit!" veröffentlicht. In dem Aufruf zahlreicher Journalisten, Chefredaktionen und Verbände werden Presserat, Verleger und Redaktionen aufgefordert, sich mit bedrohten Kollegen solidarisch zu zeigen. Die Politik sei gefragt, Journalisten besser zu schützen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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