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Nord-Stream-Sabotage: Schweden stellt Ermittlungen ein


Lecks an Gaspipelines
Nord-Stream-Sabotage: Schweden stellt Ermittlungen ein

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 07.02.2024Lesedauer: 3 Min.
GasleckVergrößern des BildesDas Nord Stream 1-Gasleck in der Ostsee (Archivbild): Die schwedische Staatsanwaltschaft stellt die Ermittlungen ein. (Quelle: Swedish Coast Guard/dpa/dpa)
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Rund anderthalb Jahre nach einer schweren Sabotage an der Gaspipeline Nord-Stream stellt die schwedische Staatsanwaltschaft die Ermittlungen ein. Deutschland ermittelt aber weiter.

Die schwedische Staatsanwaltschaft stellt ihre Ermittlungen zur Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee ein. Das gab der mit den Untersuchungen betraute Staatsanwalt Mats Ljungqvist am Mittwoch bekannt.

"Die Untersuchung wurde systematisch und gründlich durchgeführt", sagte Ljungqvist. Unter anderem wurde eine große Anzahl von Schiffsbewegungen analysiert und eine "umfangreiche Tatortuntersuchung durchgeführt". Die Ermittler kommen zum Schluss, "dass die schwedische Gerichtsbarkeit nicht anwendbar ist".

"Wir haben mit mehreren Ländern gut zusammengearbeitet, vor allem mit Dänemark und Deutschland, wo wir kontinuierlich Informationen und Statusberichte ausgetauscht haben", sagte Ljungqvist. Im Rahmen dieser rechtlichen Zusammenarbeit "konnten wir Material übergeben, das bei den deutschen Ermittlungen als Beweismittel verwendet werden kann", so Ljungqvist.

Deutschland ermittelt weiter

Die deutschen Ermittlungen dauerten weiter an, aufgrund der Geheimhaltung könne er sich jedoch nicht weiter zu der stattgefundenen Zusammenarbeit äußern. "In diesem Zusammenhang kann ich mich auch nicht weiter zu den Schlussfolgerungen der schwedischen Ermittlungen oder zu verdächtigen Personen in den schwedischen Ermittlungen äußern", sagt Ljungqvist.

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Zusammenfassend lasse sich laut der Gerichtsmitteilung sagen, dass "die schwedische Untersuchung Umstände feststellen und bestätigen konnte, die in ihrer Gesamtheit zu dem Schluss führen, dass es keinen Grund mehr gibt, das schwedische Ermittlungsverfahren fortzusetzen". Die schwedischen Gerichte seien nicht zuständig.

Auch dänische Behörden gehen davon aus, bald ein Untersuchungsergebnis vorlegen zu können. Die dänischen Ermittlungen seien noch nicht endgültig abgeschlossen, teilte die Kopenhagener Polizei dem Fernsehsender "TV2" mit, man gehe jedoch davon aus, der Öffentlichkeit innerhalb "kurzer Zeit" eine Antwort geben zu können, heißt es.

Ende September 2022 waren mehrere Explosionen in der Nähe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm registriert und wenig später vier Lecks an drei der insgesamt vier Leitungen der Nord-Stream-Pipelines entdeckt worden. In Schweden wurden daraufhin ebenso Ermittlungen aufgenommen wie in Deutschland und in Dänemark.

Lecks wohl durch schwere Sabotage entstanden

Ljungqvist war knapp zwei Monate später zu dem Schluss gekommen, dass sie Nord-Stream-Lecks auf schwere Sabotage zurückzuführen seien. "Nun durchgeführte Analysen zeigen Reste von Sprengstoff an mehreren der angetroffenen Fremdkörper", hatte er im November 2022 mitgeteilt. Bereits kurz nach Entdeckung der Lecks war vermutet worden, dass Sabotage dahintersteckt – wer dafür verantwortlich ist, ist bis heute unklar.

In einem gemeinsamen Brief an den Weltsicherheitsrat schrieben die UN-Botschaften von Deutschland, Dänemark und Schweden dann im Juli 2023, die Ermittler hätten Sprengstoffspuren auf einer verdächtigen Segeljacht entdeckt. Dabei dürfte es sich um die "Andromeda" handeln, die sich Berichten zufolge bereits seit längerem im Visier der Ermittler befand.

Es bestehe der Verdacht, dass die Segeljacht zum Transport des bei der Sabotage eingesetzten Sprengstoffs genutzt worden sei, hieß es in dem Schreiben. Man habe herausgefunden, dass das Boot im Namen einer Person angemietet worden sei, die Dokumente verwendet habe, mit denen die Identität des echten Mieters verschleiert werden sollte.

Nach Experteneinschätzungen sei es möglich, dass ausgebildete Taucher Sprengsätze an den Orten angebracht haben könnten, an denen die Gasleitungen beschädigt worden seien, hieß es in dem Brief weiter. Gleichzeitig wurde darin aber auch betont, dass die Täterfrage ungeklärt sei: "Zum jetzigen Zeitpunkt ist es nicht möglich, die Identität der Täter und ihre Motive zuverlässig zu klären, insbesondere im Hinblick auf die Frage, ob der Vorfall von einem Staat oder einem staatlichen Akteur gesteuert wurde."

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