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Terroranschlag verhindert: Syrer kam als Flüchtling nach Deutschland


Terroranschlag verhindert
Festgenommener Syrer kam als Flüchtling nach Deutschland

dpa, dru

Aktualisiert am 31.10.2017Lesedauer: 2 Min.
Thomas de Maizière ist sicher, dass ein schlimmer Anschlag verhindert wurde.Vergrößern des BildesThomas de Maizière ist sicher, dass ein schlimmer Anschlag verhindert wurde. (Quelle: dpa-bilder)
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In Schwerin ist am frühen Morgen ein Syrer unter dringendem Terrorverdacht festgenommen worden. Nach den Worten von Bundesinnenminister Thomas de Maizière konnte durch den Zugriff ein "schwerer Terroranschlag in Deutschland" verhindert werden. Der 19-jährige Verdächtige war 2015 als Flüchtling nach Deutschland eingereist.

"Nach allem was wir wissen, erfolgte der Zugriff zum richtigen Zeitpunkt", erklärte de Maizière, "spät genug, um Beweise zu sichern und gleichzeitig früh genug, um die Gefahr zuverlässig zu bannen."

Alle Beteiligten hätten "hervorragende Arbeit" geleistet, lobte der Minister. "Mein Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Verfassungsschutzes, der Kriminalpolizei, den Sonderpolizeieinheiten in Bund und Ländern sowie der Justiz, die sich Tag für Tag für unsere Sicherheit einsetzen."

Die Gefährdung in Deutschland sei unverändert hoch. Angesichts der anhaltenden Bedrohung Europas durch islamistischen Terrorismus arbeiteten die Sicherheitsbehörden in Bund und Ländern, national und international eng und gut zusammen und handelten "wenn nötig entschlossen und konsequent", betonte der Minister.

Kontakt zu IS-Terrorist?

Spezialkräfte hatten am frühen Morgen in Schwerin den 19-jährigen Syrer Yamen A. unter dem dringenden Verdacht der Vorbereitung eines islamistisch motivierten Sprengstoffanschlags festgenommen. In Schwerin und Hamburg wurden Wohnungen durchsucht.

Die Bundesanwaltschaft übernahm die Ermittlungen. Nach deren Erkenntnissen hatte der Verdächtige über das Internet Kontakt zu einer Person, die sich selbst als "Soldat des Kalifats" bezeichnete, also als Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). "Wir wissen aber nicht, wer diese Person ist, und wir wissen nicht, ob er ihn (den Festgenommenen) in seinen Plänen bestärkt hat", sagte die Sprecherin der Bundesanwaltschaft, Frauke Köhler, in Karlsruhe.

Es gebe keine belastbaren Anhaltspunkte dafür, dass weitere Personen an der Anschlagsvorbereitung beteiligt waren. Deshalb werde gegen den Syrer zunächst nicht wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung ermittelt, sondern wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat, sagte Köhler.

Yamen A. kam 2015 als Flüchtling nach Deutschland

Der Festgenommene war im Herbst 2015 nach Deutschland gekommen, wie Landesinnenminister Lorenz Caffier (CDU) mitteilte. Er habe im Februar 2016 in Mecklenburg-Vorpommern einen Asylantrag gestellt. Seit April 2016 habe er eine befristete Aufenthaltserlaubnis besessen und subsidiären Schutz gehabt.

Ab dem Sommer stand der Verdächtige unter ständiger Beobachtung der Sicherheitsbehörden. Zu jener Zeit soll er sich elektronische Bauteile und Chemikalien beschafft haben – darunter über einen Internetversandhändler Schwefelsäure- und Wasserstoffperoxid enthaltende Oxidatorlösungen. Mit diesen und anderen Bauteilen wollte er in seiner Wohnung den hochexplosiven Sprengstoff TATP herstellen.

Verdächtiger baute an "Sprengsatz mit hoher Wirkladung"

Yamen A. habe das TATP offenbar als "Initialsprengstoff" für eine größere Sprengladung verwenden wollen, so die Sprecherin der Bundesanwaltschaft. Es seien auch Bauteile für eine Fernzündung gefunden worden. Nach Einschätzung von Experten erlauben die bisherigen Erkenntnisse Rückschlüsse auf einen "Sprengsatz mit hoher Wirkladung".

Laut Köhler wurde aufgrund von Erkenntnissen des Bundesverfassungsschutzes und des Bundeskriminalamts (BKA) am 21. Oktober ein Ermittlungsverfahren gegen A. eingeleitet. Ein mobiles Einsatzkommando des BKA habe den Beschuldigten "rund um die Uhr im Blick gehabt", sagte Köhler.

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