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Frau von Chef der "Sauerland-Gruppe" agitiert als Salafistin


Als Salafistin bekannt
Ehefrau von Terrorzellen-Chef agitiert weiter

Von dpa, t-online, jmt

28.12.2017Lesedauer: 2 Min.
Der verurteilte Terrorist Fritz G. während des Prozesses: Der ehemalige Chef der "Sauerland-Gruppe" ist seit vergangenem Jahr wieder frei. Seine Frau soll nun in einem salafistischen Netzwerk agitieren.Vergrößern des BildesDer verurteilte Terrorist Fritz G. während des Prozesses: Der ehemalige Chef der "Sauerland-Gruppe" ist seit vergangenem Jahr wieder frei. Seine Frau soll nun in einem salafistischen Netzwerk agitieren. (Quelle: dpa-bilder)
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Die islamistische "Sauerland-Gruppe" plante vor über zehn Jahren Autobombenanschläge auf Diskos, Flughäfen und US-Einrichtungen – dann wurden die Mitglieder festgenommen und verurteilt. Nun steht die Ehefrau des Ex-Chefs der Gruppe im Visier der Sicherheitsbehörden.

Wegen Unterstützung ausländischer Terrororganisationen wurde sie verurteilt, distanzierte sich von ihren Taten – nun haben Sicherheitsbehörden die Ehefrau des ehemaligen Chefs der sogenannten "Sauerland-Gruppe" erneut im Blick. Laut Informationen des Kölner Stadt-Anzeigers ist Filiz G. in einem salafistischen Frauen-Netzwerk in Nordrhein-Westfalen aktiv. Und agitiert an Rhein und Ruhr massiv für die extremistische Islam-Bewegung.

Nach Haft wieder Kontakt zur Szene

Das Berliner Kammergericht hatte die damals 29-jährige Ulmerin im März 2011 zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Die in der Islamistenszene unter dem Namen "Umm Sayfillah Al-Ansariyya" bekannte Frau kam vor Gericht, weil sie Spenden für Terrororganisationen gesammelt und mit Propagandatexten im Internet Mitglieder geworben hatte. Islamistengruppen versuchten sie freizupressen. Gut ein Jahr später wurde sie aus der Haft entlassen. In der Folge suchte sie laut Medienberichten die Nähe des verbotenen Solinger Moscheevereins "Millatu Ibrahim" – und zog dann mit ihrem Mann nach Süddeutschland.

Denn ihr Ehemann Fritz G. wurde im August vergangenen Jahres aufgrund einer günstigen Sozialprognose auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen. Der in München geborene Konvertit hatte zwei Drittel seiner zwölfjährigen Haftstrafe verbüßt. Mehrfach ließ ihn sein damaliger Anwalt in Medien mit den Worten zitieren: "Wegen mir brauch' sich niemand Sorgen machen, ich bin definitiv keine Gefahr mehr für die innere Sicherheit." Erst im Februar war G. von der UN-Terrorliste gestrichen worden.

Pläne wurden von Ermittlern vereitelt

Die vier Islamisten der sogenannten Sauerland-Gruppe wollten vor zehn Jahren Autobombenanschläge auf Diskotheken, Flughäfen und US-Einrichtungen in der Bundesrepublik verüben. Noch während der Vorbereitungen konnten Ermittler die Pläne vereiteln – auch unter Mithilfe der US-amerikanischen CIA.

Das Netzwerk islamistischer Frauen in Nordrhein-Westfalen soll laut Verfassungsschutz Dutzende Mitglieder umfassen und aggressiv im Netz missionieren. Die Frauen füllen offenbar Lücken in der salafistischen Szene, weil viele männliche Führungspersonen im Zuge einer konsequenten strafrechtlichen Verfolgung in Haft sitzen, wie Behördenleiter Burkhard Freier der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sagte. Das "Schwesternnetzwerk" habe ein komplettes salafistisches Programm im Angebot – von Kindererziehung bis zur Hetze gegen "Nichtgläubige".

Der Verfassungsschutz bestätigte t-online.de nicht, ob G. zu dem Netzwerk zählt. Zuletzt war bekannt geworden, dass die Bundesanwaltschaft gegen ihren ehemaligen Bonner Anwalt wegen Terrorunterstützung ermittelt.

Quellen und weiterführende Informationen:
– dpa
Bericht SWR
Bericht Solinger Tageblatt
Bericht Zeit-Online
Pressemitteilung zur Terrorliste der Vereinten Nationen

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