Krieg in Nahost Über Jordanien: Erste Deutsche aus Israel ausgeflogen

Erstmals sind Deutsche, die in Israel festsaßen, ausgeflogen worden. An dem Flug gab es jedoch auch Kritik, denn Betroffene mussten eine längere Anreise in Kauf nehmen.
Premiere – ein erster Sonderflug hat Deutsche und Familienangehörige, die in Israel festsaßen, über die jordanische Hauptstadt Amman ausgeflogen. 171 Personen hätten die Region verlassen können, teilte das Auswärtige Amt auf X mit. Die Landung wird am Abend am Frankfurter Flughafen erwartet.
Für Donnerstag ist demnach ein weiterer Flug geplant.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Ein Sprecher des Außenministeriums hatte zuvor gesagt, dass es sich nicht um eine Rückholaktion oder Evakuierung handele. Es seien "kommerzielle Sonderflüge", weil Ausreisemöglichkeiten der Fluggesellschaften nicht ausreichten. Die Flüge werden demnach fortgesetzt, "wenn die Lage es weiter zulässt und der Bedarf da ist".
Die Lage in der Region sei angespannt und hochvolatil, sagte der Sprecher. "Die Militäroperationen der Israelis im Iran gehen weiter, genauso auch iranischer Beschuss auf Israel. Insofern ist auch der Luftraum über diesen beiden Ländern weiter geschlossen und es gibt keine Ausreisemöglichkeiten per Flugzeug."
- Newsblog: Alle aktuellen Nachrichten zum Krieg in Nahost
- Teherans letzter Trumpf: So könnte Iran auf einen Angriff der USA reagieren
Deutsche müssen selbstständig nach Jordanien kommen
Bis ins Nachbarland Jordanien müssen Deutsche, die aus Israel ausreisen wollen, selbstständig gelangen. Andere europäische Länder wie etwa Polen organisierten für ihre Landsleute einen Konvoi nach Jordanien. Das Auswärtige Amt ruft Deutsche auf, sich auf seiner Krisenvorsorgeliste Elefand zu registrieren.
Das Auswärtige Amt hat sich gegen organisierte Fahrten von Israel zum Flughafen nach Jordanien entschieden und verweist darauf, dass dies zusätzliche Gefahren schaffen könnte. Der erste Rat an die Betroffenen vor Ort sei es, den Sicherheitshinweisen der israelischen Behörden Folge zu leisten. "Und die bringen auch immer wieder zum Ausdruck, dass sie im Grunde im Moment vor Überlandfahrten und Menschenansammlungen abraten", sagte der Sprecher.
Hinweise für Deutsche in Iran
Auf der deutschen Krisenvorsorgeliste Elefand sind derzeit über 4.000 Deutsche registriert, die angeben, sich in Israel aufzuhalten. In Iran beläuft sich diese Zahl auf mehr als 1.000 Registrierungen.
Deutschen im Iran rät das Auswärtige Amt, über Land in die Nachbarländer Armenien und Türkei auszureisen. Die dortigen Grenzübergänge seien geöffnet. In Einzelfällen sei auch eine Ausreise über die Grenze nach Aserbaidschan möglich. Aus allen drei Ländern könne man mit kommerziellen Flügen weiter nach Deutschland reisen. "Deutsche sollten diese Möglichkeiten zur Weiterreise nach Deutschland nutzen", hieß es. "Unsere Botschaft in Teheran unterstützt bei der Ausreise, sofern dies möglich ist, beispielsweise durch direkten Kontakt zu den iranischen Behörden."
- Nachrichtenagentur dpa