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Festnahme in Berlin: 31-Jähriger soll Sprengstoffanschlag geplant haben


Verbindung zu Anis Amri
Mutmaßlicher Islamist wegen Anschlagsplänen festgenommen

Von afp, t-online
Aktualisiert am 22.08.2018Lesedauer: 2 Min.
Ein Beamter der Spezialeinheit GSG 9 (Symbolfoto): Die Polizei hat in Berlin einen mutmaßlichen radikalen Islamisten festgenommen.Vergrößern des BildesEin Beamter der Spezialeinheit GSG 9 (Symbolfoto): Die Polizei hat in Berlin einen mutmaßlichen radikalen Islamisten festgenommen. (Quelle: sepp spiegl/imago-images-bilder)
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Von dem in Berlin unter Terrorverdacht festgenommenen Islamisten führt eine Spur zu Anis Amri, dem Attentäter vom Breitscheidplatz. Ein französischer Komplize sei unter Pseudonym in Amris Mobiltelefon gespeichert gewesen.

Die Polizei hat in Berlin einen mutmaßlichen Islamisten festgenommen, der in Deutschland einen Sprengstoffanschlag geplant haben soll. Der 31-jährige russische Staatsbürger wird verdächtigt, mit einem in Frankreich inhaftierten Mann einen Anschlag vorbereitet zu haben, wie die zuständige Bundesanwaltschaft am Mittwoch in Karlsruhe mitteilte. Der mutmaßliche französische Komplize hatte den Ermittlungen zufolge Kontakt mit dem Berliner Weihnachtsmarktattentäter Anis Amri.

Die Bundesanwaltschaft ließ den Verdächtigen Magomed-Ali C. am Mittwochmorgen in Berlin durch Beamte des Bundeskriminalamts und des Berliner Landeskriminalamts festnehmen, die von der Spezialeinheit GSG 9 unterstützt wurden. Der 31-Jährige wird verdächtigt, zusammen mit dem in Frankreich inhaftierten Clément B. eine "schwere staatsgefährdende Gewalttat" vorbereitet zu haben. Die beiden wollten den Ermittlungen zufolge einen Sprengsatz herstellen und diesen an einem unbekannten Ort in Deutschland zünden, um möglichst viele Menschen zu töten.

Männer trennen sich – C. bleibt in Deutschland

Die Vorbereitungen seien wegen einer Polizeimaßnahme im Oktober 2016 gestört worden, erklärte die Bundesanwaltschaft. Die beiden Männer hätten deshalb beschlossen, sich zu trennen. C. sei in Berlin geblieben, B. nach Frankreich gereist. Er wurde am 18. April 2017 – kurz vor der französischen Präsidentschaftswahl – in Marseille zusammen mit einem anderen Verdächtigen festgenommen.

Die französischen Sicherheitsbehörden vereitelten damit nach eigenen Angaben einen geplanten Anschlag in Frankreich. Die beiden Festgenommenen spähten nach Erkenntnissen der Ermittler Bars in Marseille aus, aber auch Treffen politischer Parteien. Bei ihnen wurden Sprengstoff, Waffen, Munition und eine Flagge der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat gefunden.

B. stand auch in Kontakt zu dem Berlin-Attentäter Amri. Im Handy des Tunesiers sei eine Nummer unter Pseudonym abgespeichert gewesen, die B. zugeordnet worden sei, sagte die Sprecherin der Bundesanwaltschaft, Frauke Köhler. Der in Berlin festgenommene C. habe wiederum regelmäßig die Berliner Moschee des inzwischen verbotenen Vereins Fussilet besucht, in der auch Amri verkehrt haben soll. Es könne also sein, dass sich die beiden dort über den Weg gelaufen seien. Amri hatte im Dezember 2016 bei einem Anschlag mit einem Lastwagen auf dem Breitscheidplatz zwölf Menschen getötet.

Kein Mitwirken am Breitscheidplatz-Attentat

Es gebe aber keine Erkenntnisse, dass C. oder B. an dem Berliner Anschlag beteiligt gewesen seien, sagte Köhler. Es gebe auch keine Anhaltspunkte dafür, dass Amri an deren Anschlagsvorbereitungen beteiligt gewesen sei.

Der Verdacht gegen C. ergab sich laut Bundesanwaltschaft aus den Ermittlungen in Frankreich. Der 31-Jährige soll im Oktober 2016 in seiner Wohnung in Berlin eine erhebliche Menge Sprengstoff vom Typ TATP aufbewahrt haben. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung sei aber kein Sprengstoff gefunden worden, sagte Köhler. Er soll am Donnerstag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden.

Der Berliner Innensenator Andreas Geisel (SPD) erklärte, C. habe "seit längerem im Visier der Berliner Sicherheitsbehörden" gestanden. Seine Festnahme sei ein "klares Signal an alle Menschen, die uns angreifen wollen". "Wir haben sie im Blick und greifen zu, wenn es möglich ist", erklärte Geisel.

Verwendete Quellen
  • AFP
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