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Hockenheim: OB Gummer äußert sich erstmals nach dem schweren Angriff


Drohungen aus der Rockerszene?
Hockenheims OB äußert sich erstmals nach dem Angriff

  • Jonas Mueller-Töwe
Von Jonas Mueller-Töwe

Aktualisiert am 14.08.2019Lesedauer: 3 Min.
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Hockenheims Oberbürgermeister Dieter Gummer: Bei dem Angriff wurde er schwer verletzt und liegt noch immer im Krankenhaus.Vergrößern des Bildes
Hockenheims Oberbürgermeister Dieter Gummer: Bei dem Angriff wurde er schwer verletzt und liegt noch immer im Krankenhaus. (Quelle: Stadt Hockenheim)

Der bei einem Angriff schwer verletzte Oberbürgermeister von Hockenheim, Dieter Gummer, liegt noch immer in der Klinik. In einem Interview gibt er nun Auskunft über seinen Gesundheitszustand – und berichtet von Drohungen.

Hockenheims Oberbürgermeister hat sich nach dem Angriff vor der eigenen Haustür erstmals gegenüber der Presse geäußert. In einem per E-Mail aus dem Krankenhaus geführten Interview mit der "Schwetzinger Zeitung" nennt Dieter Gummer Details zu seinen Verletzungen – und spricht auch über die Hintergründe der Tat. Der SPD-Politiker war Mitte Juli vor der eigenen Haustür niedergeschlagen worden und hatte schwere Verletzungen davongetragen, darunter Gehirnblutungen. Tagelang lag er auf der Intensivstation.

Schädel musste geöffnet werden

Nun berichtet Gummer über seine anhaltende Genesung. "Aufgrund der Hirnblutungen musste der Schädel geöffnet und das Hämatom entfernt werden. Die Klammern wurden Ende letzter Woche entfernt und auch diese Wunde heilt", sagt er in dem Interview. Der Bruch des Unterkiefers scheine gut zu verheilen. Er habe mit Gummizügen und Schrauben in Ober- und Unterkiefer fixiert werden müssen. Es stehe in drei Monaten noch eine Operation bevor, um Schrauben und Titanplatten an der Bruchstelle zu entfernen. Derzeit könne er nur passierte Kost zu sich nehmen. Das sei aber bereits ein Fortschritt. Die Reha-Maßnahmen hätten begonnen.

"Belastend ist für mich wesentlich mehr, wie unsere Familie mit diesem Schock zukünftig umgehen wird", sagte Gummer weiter. Psychologische Unterstützungsangebote habe die Familie deswegen gerne angenommen. Diese hätten bereits in der Klinik begonnen. Neben dem unklaren Hintergrund der Tat sei auch das Verhalten einzelner Medienvertreter besonders belastend gewesen. Zwei Personen hätten demnach versucht, auf die Intensivstation zu gelangen, wo er schwer verletzt lag.

Drohung vor rund zehn Jahren

Zu den Hintergründen der Tat herrscht auch bei Gummer Unklarheit. Er schließt nicht aus, dass die Tat mit seinem Amt verbunden war – private Motive sieht er hingegen nicht. "Unser privates Umfeld ist intakt. Ob die Attacke mit der Wahrnehmung meines Amtes verbunden war, kann ich aber nicht verlässlich beantworten", sagte Gummer in dem Interview mit der Lokalzeitung. "Die Frage, was diese Aktion sollte, ob und welchen Hintergrund sie hatte, kann wohl nur der Täter beantworten. Diesen Hintergrund würde ich natürlich gerne kennen."

Angesprochen auf Drohungen, erinnert sich Gummer an eine Situation vor rund zehn Jahren. Damals sei er von der Kriminalpolizei über eine Bedrohungssituation informiert worden. "Der 'Präsident' einer mir bis dahin nicht bekannten Gruppe hatte Drohungen gegen mich formuliert. Dies hat zu polizeilichen Vorsorgemaßnahmen geführt", sagte Gummer. Als "Präsident" werden in der Rockerszene die Klubvorstände bezeichnet. Näher ging Gummer allerdings nicht auf die Drohung oder ihre Urheber ein. "Ich persönlich habe aufgrund dieses Hinweises unterlassen, unseren Namen an unserem neu gebauten Haus in Hockenheim anzubringen."


Polizei und Staatsanwaltschaft suchen weiterhin nach dem unbekannten Täter, der als 30 bis 40 Jahre alt, etwa 1,70 bis 1,80 Meter groß, dunkelhäutig und schlank mit kurzen schwarzen Haaren beschrieben wird. Er habe ein "nordafrikanisch-arabisches Erscheinungsbild", habe deutsch mit leichtem Akzent gesprochen, heißt es laut Personenbeschreibung der Polizei. Aufgrund von Gummers Angaben wurde auch ein Phantombild angefertigt, das bislang allerdings nicht öffentlich ist. Für sachdienliche Hinweise ist eine Belohnung von 5.000 Euro ausgelobt. Veröffentlicht wurde der Aufruf auf fünf Sprachen: darunter Arabisch und Paschtunisch.

Verwendete Quellen
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