In der Slowakei Attentäter von Hanau nahm an Gefechtstrainings teil

Bei dem mutmaßlich rassistisch motivierten Anschlag von Hanau waren im Februar neun Menschen getötet worden. Nun kommen neue Details über die Vergangenheit des Täters ans Licht.
Der Attentäter von Hanau hat 2019 mindestens zweimal an Gefechtstrainings einer privaten Sicherheitsfirma in der Slowakei teilgenommen. Die Trainings hätten im Juli und September stattgefunden, berichtete "Der Spiegel" am Freitag. Als Ausbilder hätten ehemalige Militärs und Spezialeinsatzkräfte fungiert. Die Informationen wurden der Deutschen Presse-Agentur bestätigt.
Tobias R. hatte am 19. Februar im hessischen Hanau neun Menschen mit ausländischen Wurzeln erschossen. Später wurden der 43-Jährige und seine Mutter tot in ihrer Wohnung gefunden. Vor der Tat hatte er Pamphlete und Videos mit abstrusen Verschwörungstheorien und rassistischen Ansichten im Internet veröffentlicht.
Hinweis auf paranoide Schizophrenie
Wie der "Spiegel" weiter berichtete, sehen Experten bei R. Anzeichen für eine psychische Erkrankung. Die Wahnvorstellungen deuteten auf eine paranoide Schizophrenie hin. 2002 sei R. deshalb auch kurz in Behandlung gewesen.
Hinweise auf weitere Behandlungen hätten sich nicht gefunden. Die ermittelnde Bundesanwaltschaft hat ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben. Das Ergebnis liegt nach dpa-Informationen noch nicht vor, die Ermittlungen laufen noch.
- Nachrichtenagentur dpa