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Medizin-Experten wollen Schulen und Kitas öffnen – Lauterbach wiederspricht


Lockerungen auch in Kitas?
Mediziner wollen alle Schulen öffnen – Lauterbach widerspricht

Von dpa, rew

Aktualisiert am 19.05.2020Lesedauer: 2 Min.
Karl Lauterbach: In der Krise ist der SPD-Politiker sehr präsent.Vergrößern des BildesKarl Lauterbach: In der Krise ist der SPD-Politiker sehr präsent. (Quelle: Christian Spicker/imago-images-bilder)
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In Grundschulen und Kitas sind keine Vorsichtsmaßnahmen nötig, schreiben mehrere Fachgesellschaften in einer Stellungnahme. Das sieht der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach anders – und hält dagegen.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sieht den Vorschlag mehrerer medizinischer Fachverbände skeptisch, Schulen und Kitas umgehend und vollständig zu öffnen. Die Kinderärzte meinten es sehr gut, schrieb Lauterbach am Dienstag bei Twitter. Leider sei es aber falsch, dass Kinder eine geringe Bedeutung für die Pandemie hätten. Sie steckten sich und andere pro Kontakt weniger oft an. Da sie aber so viele Kontakte hätten, sei der Gesamtanteil wahrscheinlich hoch.

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In einer gemeinsamen Stellungnahme vier medizinischer Fachgesellschaften, darunter unter anderem die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Deutschland (bvkj e.V.), rufen die Experten dazu auf, Kindergärten und Schulen trotz der Corona-Pandemie vollständig zu öffnen: "Insbesondere bei Kindern unter 10 Jahren sprechen die aktuellen Daten sowohl für eine geringere Infektions- als auch für eine deutlich geringere Ansteckungsrate."

Die Forscher halten die Schließungen für gefährlicher

Im Gegensatz dazu seien die sozialen und gesundheitlichen Folgen der Schließung gravierend, heißt es in dem Papier, das am Dienstag veröffentlicht wurde. Die "Neue Osnabrücker Zeitung" und der "Spiegel" hatten zuerst darüber berichtet.

Die Mediziner raten explizit davon ab, Schutzmaßnahmen wie Maskentragen, Kleingruppenbildung oder Abstandsregeln in Kitas, Kindergärten und Grundschulen einzuführen. Nicht die Größe der Klassen und Gruppen sei entscheidend, sondern deren Vermischung, betonen die Fachleute.

Viele Mediziner sehen das anders

Mit dieser Forderung grenzen sich die Fachgesellschaften von den bisherigen Forderungen aus der Medizinerschaft ab. Bislang rieten Experten überwiegend zur Vorsicht bei den Schulöffnungen.

Noch Anfang des Monats publizierte eine Forschungsgruppe um den renommierten Virologen Christian Drosten von der Berliner Charité eine Studie, die zeigte, dass sich bei bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 bei Kindern und Jugendlichen genauso viele Viren im Rachen entwickeln wie bei Erwachsenen.

"Kinder könnten genauso infektiös sein wie Erwachsene"

"Wir warnen vor einer uneingeschränkten Wiedereröffnung von Schulen und Kindergärten in der aktuellen Situation. Kinder könnten genauso infektiös sein wie Erwachsene", schrieben die Forscher in der Publikation. Die Studie muss allerdings noch wissenschaftlich begutachtet werden.

Im ganzen Land waren Schulen und Kitas wegen der Corona-Pandemie wochenlang geschlossen, ehe der Unterricht und die Betreuung unter Beachtung von Hygiene- und Abstandsregeln schrittweise wieder anlief. Wann ein Regelbetrieb wieder aufgenommen werden kann, ist an den meisten Einrichtungen noch unklar.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Stellungnahme der DGKH in Zusammenarbeit mit der DGPI, der DAKJ und dem bvkj e.V.
  • Eigene Recherche
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