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Corona-Krise: Leopoldina-Experten empfehlen Masken im Klassenzimmer


Leopoldina-Studie
Experten empfehlen Masken im Klassenzimmer

Von dpa
Aktualisiert am 05.08.2020Lesedauer: 2 Min.
Schüler in der Ukraine: Die Leopoldina empfehlen auch in Deutschland eine Maskenpflicht im Unterricht.Vergrößern des BildesSchüler in der Ukraine: Die Leopoldina empfehlen auch in Deutschland eine Maskenpflicht im Unterricht. (Quelle: Ukrinform/imago-images-bilder)
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In den nächsten Wochen werden immer mehr Kinder und Jugendliche in ihre Schulen zurückkehren. Die wichtige Forschungsgemeinschaft Leopoldina hält eine bestimmte Regel im Kampf gegen Corona für entscheidend.

Wissenschaftler und medizinische Fachgesellschaften haben zum Start ins neue Schuljahr in mehreren Bundesländern vor erneuten Schulschließungen gewarnt und empfehlen zumindest für ältere Kinder in Schulen das Tragen einer Maske – auch im Unterricht. Eine Umfrage unter Eltern bestätigte am Mittwoch zugleich, dass der Unterrichtsausfall der vergangenen Monate durch das Lernen zu Hause kaum kompensiert werden konnte.

Fünftklässler und höhere Klassenstufen betroffen

"Das Recht auf Bildung ist ein Menschenrecht", heißt es gleich im ersten Satz einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle. Dass Schulen oder Kitas ganz geschlossen werden, müsse möglichst verhindert werden. In dem Papier, an dem unter anderem der Charité-Virologe Christian Drosten und der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, mitgearbeitet haben, wird empfohlen, dass an Deutschlands Schulen von der fünften Klasse an auch im Unterricht Maske getragen wird, wenn nicht ausreichend Abstand möglich ist. Die Wissenschaftler sprechen sich zudem dafür aus, "überall, wo dies umsetzbar ist", kleine feste Kontaktgruppen einzurichten.

Nordrhein-Westfalen hat als bisher einziges Bundesland eine Maskenpflicht auch im Unterricht angekündigt. Im bevölkerungsreichsten Land beginnt das neue Schuljahr am kommenden Mittwoch. In anderen Ländern ist eine Maskenpflicht zwar im Schulgebäude, nicht aber im Unterricht geplant.

Ziel: "Völlige Lockdowns vermeiden"

Ähnliche Empfehlungen wie von der Leopoldina kommen von mehreren medizinischen Fachgesellschaften. "Das übergeordnete Ziel besteht darin, Kindern und Jugendlichen in Zukunft den Besuch von Kitas und Schulen zu ermöglichen und eine völlige Lockdown-Situation zu vermeiden", heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme, an der unter anderem die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) und die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) beteiligt waren.

Zur Aufrechterhaltung des Schulbetriebs empfehlen die Mediziner für Kinder über zehn Jahren das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in der Schule, bei stärkerem Infektionsgeschehen aber auch für kleinere Kinder. Im Unterricht am Platz müsste die Maske den Empfehlungen zufolge allerdings nicht getragen werden. Empfohlen werden zudem regelmäßiges Händewaschen mit Seife, aber keine Händedesinfektion und regelmäßiges Lüften.

Bildungsministerin: "Recht auf Bildung" am besten in Schule verwirklichen

Lehrerverbände, Elternvertreter und Bildungsgewerkschaften hatten zuletzt Zweifel geäußert, ob die Rückkehr in einen halbwegs normalen Schulbetrieb unter Pandemiebedingungen gelingt. Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) und rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig verteidigte am Mittwoch das Vorhaben: "Schülerinnen und Schüler haben ein Recht auf Bildung, dieses lässt sich am besten in der Schule verwirklichen", sagte die SPD-Politikerin laut einer KMK-Mitteilung am Mittwoch.

Wie eine bundesweite Befragung von mehr als 1.000 Eltern des Münchner ifo-Instituts zeigt, konnte der Unterrichtsausfall der vergangenen Monate nicht annähernd durch sogenanntes Homeschooling aufgefangen werden. Die Zeit, in der sich Kinder täglich mit Schule und Lernen beschäftigten, hat sich demnach während der coronabedingten Schulschließungen in etwa halbiert. Kinder und Jugendliche verbrachten dafür mehr Zeit mit Fernsehen, Computerspielen und sozialen Medien. In der Schule müsse es nun darum gehen, den aktuellen Lernstand zu erfassen und Lernrückstände schrittweise in der angemessenen Zeit aufzuholen, sagte der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung, Udo Beckmann, am Mittwoch.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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