Ende der Impfpriorisierung Hausärzteverband: "Mai muss Monat des Impfens werden"

Deutschlands Hausärzte halten ein Ende der starren Impfreihenfolge ab Ende Mai für realistisch. Dafür sei es aber notwendig, dass in den kommenden Wochen die Arztpraxen mehr Impfstoff erhalten.
Der deutsche Hausärzteverband hält grundsätzlich ein Ende der Impfpriorisierung ab Ende für Mai für möglich. Voraussetzung sei aber, dass bis dahin jeder Risikopatient in Deutschland mindestens einmal geimpft wurde. "Der Mai muss ein Monat des Impfens werden", sagte Dr. Jens Wagenknecht, Vorstandsmitglied des Verbandes, t-online.
Um die Impfungen zu beschleunigen, fordert Wagenknecht, dass die Arztpraxen in den kommenden Wochen so viel Impfstoff wie möglich erhalten. Ein Großteil der Hausärzte sei auch bereit, den Betrieb vor allem auf Corona-Impfungen auszurichten: "Wir können mehrere Millionen Menschen pro Woche impfen, wenn der Impfstoff da ist."
Massenimpfungen möglich
Die Infrastruktur für Massenimpfungen sei aus Wagenknechts Sicht vorhanden. Lange Wartezeiten erwartet der Arzt nicht, sollte die Impfpriorisierung aufgehoben werden. Die Praxen könnten noch deutlich mehr leisten, sobald ausreichend Impfstoff bereitsteht. "Wenn Sie 55.000 Arztpraxen mit einbeziehen, ist es nur eine Frage von Wochen, bis wir jeden geimpft haben." Rein rechnerisch hält es Wagenknecht für möglich, die gesamte Deutsche Bevölkerung innerhalb von zwölf Wochen zu impfen.
Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet, dass die Bundesregierung Ende Mai ein Ende der Impfpriorisierung für möglich hält. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte daraufhin im Bundesrat, er halte eine Aufhebung der Reihenfolge im Juni für realistisch.
- Interview mit Jens Wagenknecht am 22.4.2021