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Corona-Pandemie: Streit um Maskenpflicht an Schulen


Streit um Maskenpflicht an Schulen

Von dpa
Aktualisiert am 02.10.2021Lesedauer: 3 Min.
In der Debatte über die Abschaffung der Maskenpflicht an Schulen gehen die Meinungen auseinander.Vergrâßern des BildesIn der Debatte über die Abschaffung der Maskenpflicht an Schulen gehen die Meinungen auseinander. (Quelle: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB./dpa)
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Berlin (dpa) - Über die Abschaffung der Maskenpflicht an Schulen wird angesichts wieder steigender Infektionszahlen hart gestritten. Der PrÀsident des Berufsverbands der Kinder- und JugendÀrzte, Thomas Fischbach, sprach sich für die Aufhebung aus.

"Ich halte eine generelle Fortsetzung einer Maskenpflicht in Schulen fΓΌr unangemessen", sagte Fischbach den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Γ„rzteprΓ€sident Klaus Reinhardt Γ€ußerte sich Γ€hnlich. Experten wie die Virologin Melanie Brinkmann warnten hingegen davor.

Der wochenlange RΓΌckgang der Infektionszahlen scheint derweil beendet zu sein. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) den vierten Tag in Folge leicht: auf 64,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche. Am Vortag hatte der Wert bei 64,3 gelegen, vor einer Woche bei 60,6 (Vormonat: 76,9).

Maßnahmen an Infektionsgeschehen anpassen

Fischbach vom Kinder- und JugendΓ€rzte-Verband sagte, er sehe keinen Grund, warum GrundschΓΌler im Unterricht grundsΓ€tzlich weiterhin Maske tragen sollten, zumal sie erheblich weniger zum Infektionsgeschehen beitrΓΌgen als Jugendliche und Erwachsene. Die Entscheidung mΓΌsse sich jeweils an den Inzidenzwerten und am Lebensalter der Kinder ausrichten. Es kΓΆnne nicht sein, dass den JΓΌngsten das Maskentragen "weiterhin von der Gesellschaft zugemutet wird, um auf diejenigen RΓΌcksicht zu nehmen, die sich einer Impfung verweigern".

Γ„rzteprΓ€sident Reinhardt sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: "Es ist vΓΆllig unangemessen, dass Kinder und Jugendliche stundenlang im Unterricht eine Maske tragen mΓΌssen, wΓ€hrend die Erwachsenen abends maskenlos ins Lokal gehen kΓΆnnen." Allerdings gelten in der Gastronomie vielerorts strengere Abstands- und Testregelungen als in den Schulen.

In Bayern beispielsweise soll die Maskenpflicht ab nΓ€chster Woche im Unterricht wegfallen. Auch in Baden-WΓΌrttemberg und Sachsen wird ein solcher Schritt fΓΌr die nΓ€chste Zeit erwogen. Im Saarland muss seit Freitag generell keine Maske mehr in der Schule getragen werden. An Berliner Schulen wird sie bis zur sechsten Klasse aufgehoben. In Brandenburg ist das bereits der Fall.

Deutsche Lehrerverband skeptisch

Der Deutsche Lehrerverband bewertete das Vorgehen skeptisch, die Bildungsgewerkschaft VBE rief ebenfalls zur Vorsicht auf. Das Coronavirus geht nach RKI-Daten besonders stark bei Kindern ab dem Vorschulalter und Jugendlichen bis 19 Jahren um. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnte zuletzt vor einer Corona-Welle im Herbst und Winter.

Die Frage der GefÀhrdung von Kindern und Jugendlichen durch Covid-19 wird schon seit langem kontrovers diskutiert. Befürworter strengerer Sicherheitsmaßnahmen an Schulen argumentieren, dass auch Kinder schwer erkranken kânnten, und weisen auf mâgliche Langzeitfolgen ("Long Covid") hin.

Kinder- und Jugendmediziner hatten Anfang September dagegen in einem offenen Brief für weniger strenge Maßnahmen geworben: Es sei wissenschaftlicher Konsens, dass Kinder und Jugendliche selbst nur in seltenen FÀllen schwer erkranken und in der Regel schnell genesen würden.

Die Virologin Melanie Brinkmann vom Braunschweiger Helmholtz-Zentrum fΓΌr Infektionsforschung hΓ€lt die Abschaffung der Maskenpflicht an Schulen fΓΌr verfrΓΌht. "Wenn man etwas abschaffen mΓΆchte, dessen Nutzen wissenschaftlich erwiesen ist und das fast nichts kostet, kann man das machen. Die Frage ist nur, ob es klug ist", sagte sie der "Rheinischen Post". "Bei der hohen Anzahl an Nicht-Geimpften, und hierzu zΓ€hlen die Kinder, halte ich diese Entscheidung fΓΌr verfrΓΌht - und ehrlich gesagt auch fΓΌr ziemlich dumm."

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn warb fΓΌr mehr Impfungen bei Γ€lteren Menschen.

Insgesamt sind nach Daten des Ministeriums nun 53,7 Millionen Menschen oder 64,6 Prozent der BevΓΆlkerung vollstΓ€ndig mit der meist nΓΆtigen zweiten Spritze geimpft. Mindestens eine erste Impfung bekommen haben 56,7 Millionen Menschen oder 68,1 Prozent der BevΓΆlkerung.

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