Forschungsministerin Stark-Watzinger "Damit würden wir die Impfstoffentwicklung gefährden"

Viele Länder fordern, den Patentschutz für Covid-Impfstoffe auszusetzen. Für die neue Bundesforschungsministerin kommt das nicht infrage. Die Bundesrepublik werde auch in Zukunft "viele Millionen Impfstoffdosen spenden".
Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat davor gewarnt, die Patente für Corona-Impfstoffe freizugeben. "Damit würden wir die Impfstoffentwicklung gefährden", sagte die FDP-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Freitag. "Die Unternehmen forschen lange und investieren viel, bevor sie eine Zulassung bekommen. Eine Freigabe der Patente würde das zunichtemachen." Eine andere Frage sei, ob die Produktionskapazitäten nicht weiter erhöht werden könnten.
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Stark-Watzinger nannte es eine Aufgabe der Entwicklungszusammenarbeit, Infrastruktur zur Impfstoffproduktion in verschiedenen Ländern aufzubauen. Die Ministerin erinnerte daran, dass Deutschland einer der größten Geldgeber für die internationale Impfstoffallianz sei. Auch in Zukunft werde die Bundesrepublik "viele Millionen Impfstoffdosen spenden".
Mitte Dezember hatte das globalisierungskritische Netzwerk Attac unter anderem vor dem Bundesgesundheitsministerium für die Freigabe der Patente demonstriert. Attac wirft Deutschland und der EU-Kommission vor, die zeitweilige Aussetzung des Patentschutzes auf Covid-Impfstoffe, Tests, Medikamente, Schutzausrüstung und Sauerstoffgeräte zu blockieren und damit im Interesse der Pharmaindustrie zu handeln.
- Nachrichtenagentur AFP