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Papst Leo XIV. belebt alte Zeremonie im Petersdom neu


Messe im Petersdom
Papst ruft alte Tradition wieder ins Leben

Von t-online, ivi

29.06.2025 - 13:59 UhrLesedauer: 3 Min.
Papst Leo XIV. während der Messe im Petersdom: Mit der Segnung und Auferlegung des Palliums erneuert er eine bedeutende Tradition.Vergrößern des Bildes
Papst Leo XIV. während der Messe im Petersdom: Mit der Segnung und Auferlegung des Palliums erneuert er eine bedeutende Tradition. (Quelle: Andrew Medichini/dpa)
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Mit einer feierlichen Messe belebt Papst Leo XIV. eine unterbrochene Tradition neu. Die Rückkehr zu dieser Zeremonie unterstreicht ihren liturgischen Wert.

Mit einer Festmesse im Petersdom hat Papst Leo XIV. das Hochfest der Apostel Petrus und Paulus begangen – ein Tag, der für die Stadt Rom eine besondere Bedeutung hat. In der liturgischen Farbe Rot, die an das Martyrium der beiden Apostelfürsten erinnert, stand dieses Jahr eine alte Tradition wieder im Zentrum: Nach fast zehn Jahren hat der Papst eine alte Zeremonie wieder eingeführt und den 54 neu ernannten Metropolitan-Erzbischöfen das Pallium nicht nur überreicht, sondern ihnen auch selbst aufgelegt.

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Damit belebte Leo XIV. eine Praxis neu, von der sein Vorgänger Franziskus abgerückt war. Dieser hatte die feierliche Auflegung des Palliums dem Apostolischen Nuntius im jeweiligen Erzbistum überlassen.

Die Bedeutung des Palliums

Das Pallium – ein schmaler Schal – ist mehr als nur ein liturgisches Gewand. Es steht für die besondere Verantwortung des Erzbischofs als Hirte und zugleich für seine Verbindung mit dem Bischof von Rom. Nur innerhalb ihrer Kirchenprovinz und für die Dauer ihrer Amtszeit dürfen die Erzbischöfe das Pallium tragen – als Ausdruck ihrer Leitungsgewalt.

Im Gespräch mit t-online erklärte der katholische Ordenspriester Paulus Terwitte die Bedeutung des Kleidungsstücks: "Ein Pallium erhalten alle Metropoliten – also Erzbischöfe – als Zeichen ihrer besonderen Verantwortung in der Kirche. Es besteht aus reiner Schafwolle und erinnert an das Gleichnis vom guten Hirten: an das Lamm, das auf seinen Schultern nach Hause getragen wird – das verlorene Schaf, das wiedergefunden wurde."

Neben dem Fischerring gehört das Pallium auch zur offiziellen Kleidung eines Papstes. Dabei handelt es sich um eine schlichte weiße Stola, die wie ein Ring über den Schultern liegt. Je ein schmaler Streifen hängt auf Brust und Rücken herab.

"Es macht deutlich. Auch der Papst war – und ist – im Kern erst einmal ein ganz normaler Bischof. Und zwar der Bischof von Rom", so Terwitte.

Die Botschaft von Papst Leo XIV.

In seiner Predigt erinnerte Papst Leo XIV. an die Bedeutung der beiden Apostel als Fundament der Kirche. Obwohl Petrus und Paulus unterschiedliche Biografien und theologische Prägungen mitbrachten, hätten sie in "fruchtbarem Einklang in der Verschiedenheit" gewirkt. Gerade in dieser Brüderlichkeit trotz Differenzen liege eine Botschaft, die auch für die heutige Kirche relevant sei, so das katholische Kirchenoberhaupt.

An die neu ernannten Erzbischöfe richtete Papst Leo XIV. einen klaren Appell. Das Pallium, das sie aus seinen Händen empfangen hätten, sei nicht nur liturgisches Zeichen, sondern auch Mahnung zur Verantwortung. Es erinnere an die pastorale Aufgabe, die ihnen übertragen wurde, und drücke zugleich "die Gemeinschaft mit dem Bischof von Rom" aus. Viele der neuen Metropoliten stammen aus Lateinamerika und den Vereinigten Staaten.

Internationale Präsenz in Rom

Beim Festgottesdienst im Petersdom waren zudem internationale Delegationen anwesend. Neben einer Vertretung der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche nahm auch eine Delegation des Ökumenischen Patriarchats aus Konstantinopel teil. Papst Leo XIV. dankte den Gästen ausdrücklich für ihre Anwesenheit.

Seit 1969 pflegen die Kirchen von Ost und West diese ökumenische Geste: Zum Patronatsfest in Rom entsendet das orthodoxe Patriarchat regelmäßig eine hochrangige Delegation, während der Vatikan zum Andreasfest am 30. November eine römische Delegation nach Istanbul schickt.

In diesem Jahr wurde die orthodoxe Gruppe von Metropolit Emmanuel von Chalzedon angeführt, der für die Außenbeziehungen des Patriarchats zuständig ist.

Rom feiert seine Stadtpatrone

Auch jenseits der liturgischen Feierlichkeiten war das Hochfest der Apostel Petrus und Paulus in der Ewigen Stadt von zahlreichen Initiativen begleitet. Bereits am Vorabend fand im Petersdom eine Gebetswache statt.

Am Sonntag konnten Gläubige an der Aktion "Quo vadis" teilnehmen – einem Spaziergang zu den historischen Stationen der Apostelfürsten, darunter die Basilika Santa Pudenziana und der Mamertinische Kerker.

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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