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Lauterbach will laut Bericht Datenchaos mit Pandemie-Radar angehen


Zahlen schneller liefern
Bericht: Lauterbach will Pandemie-Radar gegen Datenchaos

Von dpa
25.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Karl Lauterbach beim Deutschen Ärztetag (Archivbild): Der Gesundheitsminister will die desolate Datenlage in der Corona-Pandemie verbessern.Vergrößern des BildesKarl Lauterbach beim Deutschen Ärztetag (Archivbild): Der Gesundheitsminister will die desolate Datenlage in der Corona-Pandemie verbessern. (Quelle: imago-images-bilder)
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Gesundheitsminister Karl Lauterbach plant laut Medienbericht, die Datenlage bei Pandemien verbessern. Krankenhäuser sollen schneller Informationen liefern.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will mit einem neuen "Pandemie-Radar" bessere Vorhersagen über neue Coronavirus-Wellen ermöglichen. Krankenhäuser sollen zum Beispiel mehr aktuelle Angaben zu Bettenbelegungen machen. "Bislang wissen wir nur, wie viele Betten in den Kliniken frei sind – und das mit Verspätung. Das ist zu wenig", sagte Lauterbach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Außerdem sollten "stärker als bisher Infektions- und Durchimpfungsraten in Gesundheitseinrichtungen" erhoben werden, berichtet das RND unter Berufung auf einen Formulierungsvorschlag des Ministeriums für eine Neuregelung des Infektionsschutzgesetzes. Auch die Abwasserüberwachung solle dort ausgebaut werden. "Daraus lassen sich Rückschlüsse aufs Infektionsgeschehen ziehen", sagte Lauterbach. Im Abwasser lassen sich Virenkonzentrationen nachweisen. In allen Pflegeheimen soll es zudem künftig einen Impf- und Medikamenten-Beauftragten geben.

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Expertenrat machte schon im Januar Vorschläge

Die Übermittlung von Daten stellt seit Beginn der Corona-Pandemie die Behörden vor große Probleme. So werden derzeit an Wochenenden und Feiertagen Infektionszahlen von einigen Gesundheitsämtern und Bundesländern nicht an das Robert Koch-Institut gemeldet. Hinzu kamen Softwareprobleme bei einigen Ämtern. Auch andere Daten wie die Belegungen von Intensivstationen und Krankenhäusern kommen verzögert bei den Behörden an.

Bereits im Januar, als die Omikron-Variante zunahm, hatte der Expertenrat der Bundesregierung die schlechte Datenlage bemängelt. "Die genauen Hospitalisierungsraten oder die Intensivpflichtigkeit bei Infektionen mit der Omikron-Variante sind in diesen Gruppen noch nicht bekannt."

Die Empfehlung damals: Deutschland benötige nach Ansicht des Rats eine umfassende Reform des Gesundheitswesens mit "Ausleitung, Auswertung und Veröffentlichung von anonymisierten Gesundheitsdaten" in Echtzeit. Die Einführung der elektronischen Patientenakte sollte mit höchster Priorität umgesetzt werden. "Anonymisierte Daten der Krankenhausressourcen und -belegung insbesondere mit COVID-19 müssen tagesaktuell, maschinenlesbar und transparent zur Verfügung gestellt werden", hieß es in der Empfehlung. Bereits 2021 war ein Gutachten erstellt worden, in dem Vorschläge für eine Umsetzung formuliert worden.

Corona-Bürgertests für viele bald kostenpflichtig

Lauterbach hatte am Freitag mitgeteilt, dass Corona-Bürgertests in Teststellen und Apotheken bald nicht mehr für alle gratis zu haben sind. Kostenlos bleiben die Schnelltests nur für bestimmte Risikogruppen – in der Regel werden ab kommendem Donnerstag aber je drei Euro aus eigener Tasche fällig.

Der Bund will damit Milliardenkosten senken. Die Neuregelung bringt die Länder unter Druck, die drei Euro der Bürger zu übernehmen. Angesichts der nun dominierenden Untervariante BA.5 mit leichterer Übertragbarkeit zeichnet sich aus Expertensicht eine angespanntere Corona-Lage ab.

Der Deutsche Städtetag forderte die Rückkehr zu kostenlosen Tests spätestens im Herbst: "Das Infektionsgeschehen lässt sich mit weniger Tests schlechter einschätzen als bisher", sagte Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Städtetages, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • 3. und 4. Stellungnahme des Expertenrates der Bundesregierung zu Covid-19
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