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Uni Gießen entlastet Frank-Walter Steinmeier: kein Plagiat


Uni entlastet Steinmeier
SPD-Fraktionsvorsitzender darf Doktortitel behalten

Von t-online
Aktualisiert am 05.11.2013Lesedauer: 2 Min.
Frank-Walter SteinmeierVergrößern des Bildes
Frank-Walter Steinmeier kann aufatmen (Quelle: dpa-bilder)
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Frank-Walter Steinmeier

Das ist das Ergebnis der Prüfung seiner Jura-Promotion durch die Universität Gießen, um die der frühere Vize-Kanzler und Außenminister selbst gebeten hatte. Die zahlreichen Vorwürfe seien den Uni-Verantwortlichen zufolge unproblematisch gewesen. Die Entscheidung des Promotionsausschusses, Dr. Steinmeier den Doktorgrad nicht zu entziehen, fiel einstimmig ohne Enthaltungen.

"Es liegt keine Täuschungsabsicht vor"

"Die zuständigen Gremien der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) haben nach eingehender Prüfung die gegen die Dissertation von Dr. Frank-Walter Steinmeier erhobenen Plagiatsvorwürfe zurückgewiesen: Es liege weder eine Täuschungsabsicht noch ein wissenschaftliches Fehlverhalten vor. Knapp sechs Wochen nach dem Eingang eines so genannten Prüfberichts von Prof. Dr. Uwe Kamenz, Prof.Net Institut für Internetmarketing, sind der Vorsitzende der Kommission zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und der Promotionsausschuss des Fachbereichs Rechtswissenschaft zu diesem Ergebnis gelangt", hieß es in der Erklärung der Lehranstalt.

Und weiter: "Der Kommissionsvorsitzende, Prof. Dr. Wolf-Dietrich Walker, stellte das Verfahren ein, weil sich im Sinne der Satzung zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis der Verdacht auf ein wissenschaftliches Fehlverhalten nicht hinreichend bestätigt hat. Entsprechend sah auch der Promotionsausschuss unter Leitung seines Vorsitzenden, Prof. Dr. Martin Gutzeit, die Voraussetzungen für den Entzug des Doktorgrades als nicht erfüllt an."

Plagiatsjäger irrten offenbar

Die Prüfung von Steinmeiers Dissertation stellte zwar "handwerkliche Schwächen" fest. Aber eine Täuschungsabsicht lasse sich nicht nachweisen. Laut Promotionsordnung für den Fachbereich Rechtswissenschaft muss aber genau dieser Tatbestand für den Entzug des Titels erfüllt sein. Vielmehr wurde der hohe wissenschaftliche Wert der seinerzeit mit summa cum laude bewerteten Arbeit von Dr. Steinmeier hervorgehoben, der von Computerprogrammen nicht bewertet werden könne.

Blamiert ist dadurch der Münsteraner Hochschullehrer und Plagiatsjäger Uwe Kamenz. Nach eigenen Angaben will er die Arbeiten von 1000 Politikern überprüfen. Sein Verfahren ist in der Wissenschaft allerdings umstritten.

In Steinmeiers Fall sprach er Ende September von "umfangreichen Plagiatsindizien“ und verwies auf 500 problematische Stellen. Der Sozialdemokrat nannte die Vorwürfe "absurd“ und hatte offenbar Recht. Das gilt demnach nicht für Kamenz und die Plattform "VroniPlag“, die bereits im Oktober belastende Ergebnisse veröffentlichte.

Kamenz identifizierte 500 problematische Stellen

Mit Hilfe einer speziellen Computersoftware verglich Kamenz Steinmeiers Arbeit über "Bürger ohne Obdach" mit 95 Quellen und verwies auf 500 Stellen mit problematischen Übereinstimmungen.

Das durch Kamenz' Bericht vom 27. September eingeleitete Prüfverfahren lief vergleichsweise schnell an. Der Sozialdemokrat hatte kein Problem damit, wünschte sich das sogar: "Sollte sich die Uni Gießen zu einer Überprüfung entschließen, sehe ich dem Ergebnis mit großer Gelassenheit entgegen", sagte er dem "Focus".

In den vergangenen Jahren gab es eine Reihe von Plagiatsaffären: Der ehemalige Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) und die frühere Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU), um nur die prominentesten Fälle zu nennen, nahmen ihren Hut, nachdem ihr Betrug erwiesen war.

Schavan ätzte gegen Guttenberg und zeigte sich entsetzt, bis es sie selbst erwischte. Auch Steinmeier sparte nicht an Kritik .

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