Volks- und Raiffeisenbanken im Norden legen weiter zu

Die Volks- und Raiffeisenbanken in Schleswig-Holstein sind weiter auf Wachstumskurs. Die Bilanzsumme stieg 2021 um nahezu 7,4 Prozent auf den Höchstwert von 28,92 Milliarden Euro, wie die Banken am Freitag mitteilten. Grund sei die anhaltend hohe Sparquote der Menschen von rund 15 Prozent. Die Kundeneinlagen wuchsen um gut 7,9 Prozent auf 19,16 Milliarden Euro, die gewerblichen Kredite um fast zehn Prozent auf 14,52 Milliarden Euro. Schwerpunkte blieben hier Dienstleistungen, gefolgt von Land- und Forstwirtschaft, dem Energiesektor und dem Baugewerbe.

Das Betriebsergebnis vor Bewertung stieg um gut 13,5 Prozent auf 266 Millionen Euro. "Das gute Ergebnis stärkt unsere Eigenkapitalbasis und ermöglicht uns, den Betrieben im Land auch in herausfordernden Zeiten den Rücken zu stärken", sagte Sprecher Stefan Lohmeier. Die Banken seien sehr zufrieden mit dem Geschäftsjahr.

Für die Volks- und Raiffeisenbanken (VR) spiele das Russland-Geschäft keine Rolle, hieß es unter Hinweis auf den Krieg in der Ukraine. Unternehmen hätten aber viel Beratungs- und Unterstützungsbedarf infolge der hohen Energiepreise. Private Immobilienfinanzierungen legten 2021 um gut 8,8 Prozent auf gut 4,2 Milliarden Euro zu. "Der Bau-Boom hält an", sagte Co-Bankensprecher Bent Nicolaisen.

Die Zahl der VR-Kunden stieg um gut 6000 auf rund 856.500. Die Zahl der Banken sank dagegen um 3 auf 23 und die der Geschäftsstellen um 16 auf 428. Die Mitarbeiterzahl ging um 108 auf 4035 zurück. Für das laufende Jahr sind den Angaben zufolge zwei weitere Fusionen von Banken geplant. Bei Filialen und Automaten könne es punktuell Veränderungen geben; die VR-Banken hätten hier aber das mit Abstand größte Netz. Die Menschen kämen weniger in Filialen, nutzen aber verstärkt digitale Wege, sagte Nicolaisen. Damit habe die Kontaktfrequenz sogar zugenommen.