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Bergsturz in der Bronzezeit: Zugspitze war womöglich ein Dreitausender


Bergsturz in der Bronzezeit
Zugspitze war womöglich ein Dreitausender

Von dpa
Aktualisiert am 26.06.2018Lesedauer: 2 Min.
Ein Wanderer betrachtet das Wettersteinmassiv, über ihm ist die Zugspitze zu sehen: Einen Bergsturz wie in der Bronzezeit braucht man heute nicht mehr zu befürchten. (Archivbild)Vergrößern des BildesEin Wanderer betrachtet das Wettersteinmassiv, über ihm ist die Zugspitze zu sehen: Einen Bergsturz wie in der Bronzezeit braucht man heute nicht mehr zu befürchten. (Archivbild) (Quelle: Angelika Warmuth/dpa-bilder)
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Vermutlich verlor die Zugspitze vor knapp 4000 Jahren ihren Gipfel: Zu diesem Schluss sind Wissenschaftler nun gekommen. Denn nur so ließe sich ein geologisches Rätsel erklären.

Ein Bergsturz in der Bronzezeit hat Deutschland womöglich um einen Dreitausender-Gipfel in den Alpen gebracht. Denn die Zugspitze (2962 Meter) war vor mehreren Tausend Jahren möglicherweise noch über 3000 Meter hoch. Geologen am Landesamt für Umwelt (LfU) teilten mit, dass vor rund 3750 Jahren rund 200 Millionen Kubikmeter Gestein aus der Nordflanke des Bergs brachen und zu Tal stürzten. Was den Forschern Rätsel aufgibt: Am Fuß des höchsten deutschen Gipfels liegt viel mehr Gestein als oben an der Abbruchstelle zu fehlen scheint.

"Wir haben die Indizien, dass die Menge an Gestein, die am Felsfuß liegt, nicht in die ausgebrochene Stelle passt. Es ist naheliegend, dass das Material von einem früheren, höheren Gipfel kam", sagte Roland Eichhorn, Leiter des Geologischen Dienstes am LfU. Einen endgültigen Beweis, dass die 2962 Meter hohe Zugspitze einst ein Dreitausender war, gebe es aber nicht.

Die Wucht muss extrem gewesen sein

Die Geröllmassen verfehlten die damals wichtige Handelsroute durchs Loisachtal ins heute österreichische Inntal nur knapp. Aus den dortigen Kupferlagerstätten kam der Nachschub für die Bronzeherstellung im Alpenvorland. Die Wucht des Bergsturzes war so extrem, dass die Felsbrocken den damals schon vorhandenen Eibsee durchquerten und rund 100 Meter den gegenüberliegenden Hang wieder hinauf polterten.

Die Geologen rekonstruierten das Ereignis anhand von Computermodellen sowie Bohrungen in den Bergsturz-Ablagerungen. Heute rechnet Eichhorn nicht mit solchen Katastrophen. "Aufgrund der Klimaerwärmung nimmt die Gefahr von Georisiken zwar zu, aber ein Bergsturz solchen Ausmaßes ist in den bayerischen Alpen glücklicherweise derzeit nicht absehbar."

Verwendete Quellen
  • dpa
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