Chef erwischt kranken Mitarbeiter beim FuĂball â und feuert ihn
Ein Mitarbeiter einer Firma hatte sich mit einem Burn-Out krankgemeldet, ging trotzdem FuĂball spielen. Dort erwischte ihn sein Chef â und schmiss ihn aus der Firma. War das rechtens? Jetzt gibt es ein Urteil.
Dient FuĂballspielen der Genesung bei einem Burnout? Das musste jetzt das Arbeitsgericht Hannover entscheiden. Es ist ein auĂergewöhnlicher Fall:
Ein 26-jĂ€hriger Angestellte hatte sich bei seinem Arbeitgeber, einer Verpackungsfirma, krankgeschrieben. Als Grund gab er an, unter einem Burnout zu leiden. Trotzdem traf er sich zu einem FuĂballspiel, wo ihn allerdings sein Chef entdeckte. So berichtet es die "Hannoversche Allgemeine Zeitung". Noch auf dem FuĂballplatz kĂŒndigte der Vorgesetzte die Entlassung an. Der Grund: Die "vorgetĂ€uschte ArbeitsunfĂ€higkeit" des Mitarbeiters.
Ex-Angestellter meldete auch Abfindungsanspruch an
Der Arbeitgeber wollte die Entscheidung nicht zurĂŒcknehmen. Daraufhin meldete der 26-JĂ€hrige Ex-Angestellte noch Schadensersatz- und Abfindungsanspruch an, weil er ja einen erheblichen Verdienstausfall habe.
Arbeitsgericht Hannover: Die KĂŒndigung war nicht rechtmĂ€Ăig. In der BegrĂŒndung heiĂt es: "Das FuĂballspielen war kein genesungswidriges Verhalten." Weiterarbeiten wird der Ex-Mitarbeiter in der Verpackungsfirma trotzdem nicht. Sein Vorgesetzter und er einigten sich auf einen Vergleich: Zum Jahresende 2019 gilt das ArbeitsverhĂ€ltnis rĂŒckwirkend als beendet, er bekommt den Lohn von November und Dezember sowie eine Einmalzahlung von 3.000 Euro.