Halle: Unbekannte schießen mit Kunststoffmunition auf Fahrrad-Demonstranten

Sieben Teilnehmer getroffen

Unbekannte schießen auf Demonstranten

Hunderte Radfahrer demonstrieren für eine Verkehrswende. Plötzlich knallen Schüsse durch die Innenstadt von Halle. Die Polizei sucht die Täter.

Nach einer Fahrraddemonstration durch Halle (Saale) ist auf Teilnehmer der Abschlusskundgebung geschossen worden. Wie die Polizei mitteilte, wurden mindestens sieben Menschen getroffen.

Die Beamten sprechen von Unbekannten, also mutmaßlich mehreren Schützen, die am Freitagabend auf die Demonstranten angelegt hätten. Benutzt haben die Täter demnach kleinkalibrige TPU-Munition. Das ist Munition, die aus thermoplastischem Polyurethan (TPU) hergestellt ist.

Geschosse mit Metallkern: Polizei ermittelt wegen Körperverletzung

Unter der Kunststoffummantelung hatten die verwendeten Projektile laut Polizei einen Metallkern. Vornehmlich werden solche Geschosse aus Druckluftwaffen abgefeuert. Die Munition kann ernsthafte Verletzungen hervorrufen, wenn etwa ein Auge getroffen wird.

Im aktuellen Fall wurde offenbar niemand schwer verletzt. Laut Polizei wünschte keiner der Getroffenen eine ärztliche Versorgung. Die Beamten ermitteln nun wegen Körperverletzung. Die Schüsse fielen gegen 20.30 Uhr kurz nach dem Ende der Abschlusskundgebung der Fahrraddemo im Bereich des August-Bebel-Platzes in der nördlichen Innenstadt von Halle.

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Zuvor hatten etwa 1.300 Menschen an der Demonstration unter dem Motto "Weltfahrradtag, Mobilitätswende, Verkehrsinfrastruktur" teilgenommen. Der ADFC forderte in seinem Demoaufruf unter anderem "eine gerechte Verteilung des öffentlichen Raums" und sichere Radwege.