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Frankreich: Macrons verklagen rechte US-Aktivistin Candace Owens


Es geht um Brigitte Macron
"Demütigung": Macrons verklagen rechte US-Aktivistin

Von t-online, aj

Aktualisiert am 24.07.2025Lesedauer: 2 Min.
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Emmanuel und Brigitte Macron: Klage gegen eine rechte Influencerin. (Quelle: IMAGO/DOMINIQUE JACOVIDES / BESTIMAGE/imago)
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Die konservative Influencerin Candace Owens behauptet, Brigitte Macron sei "in Wirklichkeit ein Mann". Jetzt klagt das Präsidentenpaar in den USA wegen Verleumdung.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und seine Ehefrau Brigitte haben am Mittwoch im US-Bundesstaat Delaware eine Verleumdungsklage gegen die rechte US-Kommentatorin Candace Owens eingereicht. Das berichten unter anderem "Newsweek" und die "BBC" unter Berufung auf Macrons Anwalt Tom Clare.

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Owens soll unter anderem wiederholt behauptet haben, Brigitte Macron sei "in Wirklichkeit ein Mann". In der Klage wird ihr vorgeworfen, "abwegige, verleumderische und vollkommen unrealistische Behauptungen" zu verbreiten. Die Macrons werfen ihr gezielte Rufschädigung vor.

22 Anklagepunkte

Laut "Newsweek" umfasst die Klage 218 Seiten und wurde am Superior Court des Bundesstaats Delaware eingereicht – dort ist Owens’ Unternehmen registriert. Die Klage enthält 22 Anklagepunkte, darunter Verleumdung, irreführende öffentliche Darstellung und Verleumdung durch Andeutung.

Die Anwälte der Macrons erklärten laut "BBC", man habe Owens "jede Gelegenheit gegeben, von diesen Behauptungen Abstand zu nehmen", aber sie habe sich geweigert. Ihre Diffamierungskampagne sei "ganz offensichtlich darauf ausgelegt gewesen, uns und unsere Familien zu belästigen und zu verletzen sowie Aufmerksamkeit und Bekanntheit zu erlangen".

In der Klage heißt es weiter, Owens habe "alle glaubwürdigen Beweise, die ihre Behauptung widerlegen, ignoriert und stattdessen bekannten Verschwörungstheoretikern und erwiesenen Verleumdern eine Plattform geboten". Sie habe eine "Kampagne weltweiter Demütigung" betrieben, die dem Präsidentenpaar "erheblichen Schaden" zugefügt habe.

Darüber hinaus wird ihr vorgeworfen, fälschlich behauptet zu haben, Emmanuel und Brigitte Macron seien blutsverwandt – und dass Emmanuel Macron durch eine geheime CIA-Verschwörung ins Amt gekommen sei.

Millionenreichweite und Video-Serie

Ein Sprecher von Owens teilte "Newsweek" mit, man habe "erst durch die Presse von der Klage erfahren" – Owens werde sich in ihrem Podcast dazu äußern. Dort bezeichnete sie die Klage später als "albern" und sprach von einer "offensichtlichen, verzweifelten PR-Strategie".

Candace Owens ist eine bekannte Figur der amerikanischen Rechten. Sie arbeitete unter anderem für das konservative Studierendenbündnis Turning Point USA und das Medienunternehmen Daily Wire, bevor sie 2024 ihren eigenen Podcast startete. Dort verbreitet die 35-Jährige regelmäßig Verschwörungserzählungen – etwa zum Holocaust, den Covid-Impfstoffen, der Mondlandung oder Transgender-Themen.

Ihr Publikum ist groß: Fast sieben Millionen Menschen folgen ihr auf X, ihr YouTube-Kanal zählt rund 4,5 Millionen Abonnenten. Dort veröffentlichte sie 2024 eine achtteilige Serie mit dem Titel "Becoming Brigitte", in der sie behauptet, Brigitte Macron sei unter dem Namen Jean-Michel Trogneux geboren worden. So heißt in Wirklichkeit Brigitte Macrons Bruder.

Rechtlich heikles Terrain

Im März 2024 schrieb Owens auf X, sie würde ihre "gesamte berufliche Reputation darauf verwetten", dass Brigitte Macron ein Mann sei.

Die Macrons wiesen die Behauptungen mehrfach zurück und verwiesen dabei auf Brigitte Macrons Geburtsanzeige sowie Familienfotos. In der Klage fordern sie neben tatsächlichem und mutmaßlichem Schadensersatz auch Strafzahlungen – sowie ein Verfahren vor einer Jury.

Verleumdungsklagen durch amtierende Staatsoberhäupter gegen Einzelpersonen sind selten. Doch in diesem Fall sehen die Macrons laut eigener Aussage keine andere Möglichkeit mehr. Nach US-Recht müssen sie vor Gericht nachweisen, dass Owens "mit tatsächlicher Böswilligkeit" gehandelt, also wissentlich falsche Informationen verbreitet oder die Wahrheit grob fahrlässig missachtet hat.

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