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Kanzleramt bezahlte Linda Zervakis für Interview mit Olaf Scholz


Moderatorin spricht von "Kostenpauschale"
Kanzleramt bezahlte Linda Zervakis wohl für Scholz-Interview

Von t-online, dm

Aktualisiert am 28.02.2023Lesedauer: 2 Min.
Linda Zervakis in einem Fernsehstudio des RBB (Archivbild): Zervakis moderiert das ProSieben-Journal Zervakis & Opdenhövel, tritt aber auch bei Veranstaltungen auf.Vergrößern des BildesLinda Zervakis in einem Fernsehstudio des RBB (Archivbild): Zervakis moderiert das ProSieben-Journal Zervakis & Opdenhövel, tritt aber auch bei Veranstaltungen auf. (Quelle: IMAGO/Thomas Bartilla)
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Hat Linda Zervakis Geld für ein Interview mit Kanzler Scholz erhalten? Das legt ein Bericht nahe. Die Rede ist von einer ungewöhnlich hohen "Kostenpauschale".

Die Pro7-Moderatorin und frühere "Tagesschau"-Sprecherin Linda Zervakis steht wegen eines Interviews mit Olaf Scholz (SPD) in der Kritik: Die "taz" hat herausgefunden, dass Zervakis für das Kanzler-Interview auf der Digitalmesse Republica im Juni 2022 vom Kanzleramt zuvor als Moderatorin ausgesucht und bezahlt wurde. 1.130,50 Euro brutto soll sie für das knapp halbstündige Gespräch erhalten haben. Das bestätigte ein Regierungssprecher der "taz".

Der Sprecher sagte der Zeitung, es handle sich nicht um ein Honorar, sondern um eine "Kostenpauschale". Welche Kosten damit gedeckt werden sollten, sei jedoch unklar. Die ICE-Fahrt von München nach Berlin sowie die Rückfahrt nach der Veranstaltung hat Pro7 bezahlt, das ließ sich die "taz" von Sender bestätigen. Zervakis habe sich auch nicht lange in der Hauptstadt aufgehalten, wie die Zugtickets belegen sollen, die der Zeitung vorliegen.

Normalerweise werden Moderatoren auf der Republica nicht bezahlt. Die "taz" legt den Verdacht nahe, dass das Kanzleramt gezielt Zervakis als Moderatorin ausgesucht habe, um allzu kritische Fragen an den Kanzler zu verhindern.

Kein Erfolg vor Gericht

Die "taz" schreibt weiter, dass es sich bei der "Kostenpauschale" in Wahrheit um ein getarntes Honorar handeln könnte. Zervakis selbst soll sich bisher nicht dazu geäußert haben, im Gegenteil: Sie habe offenbar die Zeitung verklagen wollen. Am Tag der Veröffentlichung der Recherche habe ihr Anwalt der "taz" untersagt, auch nur den Verdacht zu äußern, dass Zervakis für die Moderation auf der Republica eine Bezahlung erhalten haben könnte.

Zervakis sei vor Gericht gegangen, habe aber – offenbar wegen schlechter Erfolgsaussichten – dann ihren Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung zurückgezogen. Wie auch das Kanzleramt habe auch der Anwalt der Top-Moderatorin vor Gericht betont, Zervakis habe kein Honorar erhalten, sondern eine "Kostenpauschale". "Die Kostenpauschale beinhaltete – ausschließlich – Kosten, die Linda Zervakis im Zusammenhang mit der Moderation des Gesprächs mit Bundeskanzler Olaf Scholz auf der re:publica Berlin am 9. Juni 2022 entstehen", so Anwalt Seidenstücker zur "taz".

Welche Kosten entstanden sind auf dem rund sechsstündigen Aufenthalt in Berlin, habe der Anwalt laut "taz" nicht beantwortet.

Verwendete Quellen
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