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Kartell entschuldigt sich für getötete Amerikaner


Angebliche Täter ausgeliefert
Kartell entschuldigt sich für getötete Amerikaner

Von dpa, t-online, cck

10.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Dieses von der Staatsanwaltschaft von Tamaulipas zur Verfügung gestellten Bild soll fünf mutmaßliche Entführer zeigen: Sie wurden mit gefesselten Händen an dem Tatort hinterlassen.Vergrößern des BildesDieses von der Staatsanwaltschaft von Tamaulipas zur Verfügung gestellten Bild soll fünf angebliche Entführer zeigen: Sie wurden mit gefesselten Händen an dem Tatort hinterlassen. (Quelle: Staatsanwaltschaft Tamaulipas/dpa)

Es ist ein eher ungewöhnlicher Schritt: Ein mexikanisches Kartell hat offenbar Mitglieder ausgeliefert und ein Entschuldigungsschreiben erstellt. Zuvor waren US-Bürger getötet worden.

Ein mexikanisches Kartell hat sich entschuldigt, nachdem zwei US-Bürger in Mexiko getötet worden sind. Unbekannte hatten insgesamt vier US-Bürger vergangene Woche in der Grenzstadt Matamoros direkt gegenüber der texanischen Stadt Brownsville verfolgt, angegriffen und entführt. Dabei wurde eine 33-jährige Mexikanerin von einer verirrten Kugel getötet. Die vier Entführten wurden am vergangenen Dienstag gefunden, allerdings waren zwei von ihnen tot.

Vermutungen zufolge sollte das sogenannte Cartel del Golfo (CDG) hinter der Tat stecken, eines der ältesten mexikanischen Drogenkartelle. Doch die Tat schien dort nicht auf Begeisterung gestoßen zu sein. Das Kartell lieferte offenbar am Donnerstag fünf Männer aus, inklusive eines Entschuldigungsschreibens. Sie wurden, an den Händen gefesselt, an der Stelle der Entführung gefunden. Ein sechster mutmaßlicher Täter war bereits zuvor festgenommen worden.

"Gegen die Regeln des Kartells verstoßen"

"Wir haben beschlossen, diejenigen auszuliefern, die direkt an den Ereignissen beteiligt und dafür verantwortlich waren und die zu jeder Zeit nach eigenen Entscheidungen und ohne Disziplin gehandelt haben", heißt es in dem Schreiben, das der US-Nachrichtenagentur AP vorliegt.

Die ausgelieferten Personen hätten gegen die Regeln des Kartells verstoßen, zu denen der "Respekt vor dem Leben und dem Wohlergehen Unschuldiger" gehört. Die Verfasser entschuldigen sich bei der Familie der Getöteten und Entführten sowie bei den Bürgern der Stadt Matamoros. Ob es sich bei den Männern tatsächlich um die Verantwortlichen handelt, ist unklar.

Hintergründe der Entführung unklar

Die Hintergründe waren allerdings nicht klar. Zunächst war von einer möglichen Verwechslung die Rede, die Polizei geht nun neuen Hinweisen nach. "Es wird eine gründliche Untersuchung durchgeführt", sagte Präsident Andrés Manuel López Obrador am Freitag bei seiner täglichen Pressekonferenz.

Nach Angaben von Familienangehörigen waren die US-Bürger für eine kosmetische Operation über die Grenze gefahren. Bei den Ermittlungen habe sich herausgestellt, dass alle vier in den USA vorbestraft waren, sagte López Obrador. Medienberichten zufolge ging es dabei unter anderem um Drogendelikte.

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