Frühe Hitzewelle in Südeuropa Spanien und Portugal ächzen: Juni-Rekord mit 46,6 Grad

Spanien und Portugal erleben eine historische Hitzewelle mit neuen Rekorden. In beiden Ländern kletterte das Thermometer auf beeindruckende 46 Grad – so viel wie noch nie im Juni.
Eine besonders frühe Hitzewelle schon Ende Juni bringt derzeit die Menschen in Spanien und Portugal kräftig ins Schwitzen. In der südspanischen Stadt El Granado an der Grenze zu Portugal wurde mit 46 Grad ein neuer Hitzerekord für einen Juni-Tag aufgestellt, wie der staatliche spanische Wetterdienst Aemet mitteilte. Damit wurde der Rekord von 45,2 Grad in Sevilla im Jahre 1965 gebrochen.
In der östlich von Portugals Hauptstadt Lissabon gelegenen Kleinstadt Mora wurden sogar 46,6 Grad gemessen, wie die "Diario de Noticias" berichtet. Damit wäre beinahe sogar der Hitzerekord vom 1. August 2003 gebrochen worden, als die Temperaturen in Amareleja 47,3 Grad erreichten.
In dutzenden weiteren Städten Spaniens wurden Höchsttemperaturen von mehr als 40 Grad gemessen. Auf Mallorca als liebster Ferieninsel der Deutschen stiegen die Temperaturen auf fast 35 Grad.
Im Süden Spaniens 30 Grad in der Nacht
Fast ebenso anstrengend wie die Tageshitze sind die sehr hohen Nachttemperaturen, die im Süden nicht unter 30 Grad fielen. Viele Menschen finden während der sogenannten tropischen Nächte bei derart hohen Temperaturen kaum noch erholsamen Schlaf.
Von Hitzetoten in Spanien oder Portugal wurde bisher indes noch nichts bekannt. Die Menschen haben viel Erfahrung im Umgang mit großer Hitze, vermeiden sportliche Aktivitäten während der besonders heißen Tageszeiten, tragen leichte Kleidung, gehen eher morgens oder abends aus dem Haus, lassen alles etwas langsamer angehen und trinken viel Wasser. Durch die hohen Temperaturen und die intensive Sonneneinstrahlung trocknen jedoch die Böden und die Vegetation stark aus, was das Waldbrandrisiko erheblich erhöht.
Solche Hitzeperioden treten inzwischen früher im Jahr auf, was Experten mit dem menschengemachten Klimawandel in Verbindung bringen. So wurden nach Angaben von Aemet zwischen 1975 und 2000 insgesamt nur zwei Hitzewellen schon im Juni registriert, während es zwischen 2000 und 2024 schon neun waren. Auch dieses Jahr hatte es mit rund 40 Grad schon Ende Mai Temperaturen wie im August gegeben.
Hitzewelle auch in Frankreich und Italien
Auch Frankreich ächzt unter der Hitzewelle, die noch bis Mitte der kommenden Woche andauern dürfte. Während das Wochenende bereits hohe Temperaturen brachte, stehen die heißesten Tage noch bevor. Am Montag werden in großen Teilen des Landes mehr als 35 Grad Celsius erwartet, am Dienstag könnte es selbst in Paris 40 Grad heiß werden, wie der Wetterdienst Météo France schreibt. Örtlich sollen Dutzende Schulen zeitweise schließen.
Ähnlich ist die Lage in Italien, wo Wetterdienste teilweise Temperaturen von bis zu 40 Grad ankündigen. Auch die sogenannten Tropennächte bringen kaum Abkühlung. Lediglich in den Alpenregionen könnte es in der kommenden Woche zu Gewittern kommen.
In Griechenland haben starke Winde eine dreitägige Hitzewelle beendet. Wie das Wetteramt mitteilte, fielen die Temperaturen von rund 40 Grad binnen wenigen Stunden auf Werte um die 30 Grad. Die Böen der Winde erreichen die Stärke neun. Angesichts dessen rief der Zivilschutz die höchste Stufe der Brandgefahr für weite Teile des Landes aus. Fährverbindungen wurden wegen rauer See ausgesetzt.
- Nachrichtenagentur dpa
- dn.pt: 46,6ºC. "Mora bate recorde de temperatura em Portugal no mês de junho" (portugiesisch)