Zeugen-Jehovas-Aussteigerin: "Todesangst, die die Menschen dort hält"

Früher war sie Mitglied der Zeugen Jehovas, heute berät sie Aussteiger. Mit t-online spricht sie über die Amoktat von Hamburg sowie ihre Sektenerfahrungen – und klagt an.

Bei Schüssen in Hamburg sind am Donnerstagabend acht Menschen getötet und acht weitere verletzt worden. Der Tatort: ein Gebäude der Zeugen Jehovas. Der Täter: ein Ex-Mitglied der Sekte, der die Zeugen Jehovas offenbar nicht im Guten verließ.

Esther Gebhard ist unter dem Einfluss der Sekte aufgewachsen, ihre Eltern haben sich bereits Mitte der 70er-Jahre den Zeugen Jehovas angeschlossen. Bis ins junge Erwachsenenalter hat sie im Einklang mit den Lehren der extremistischen Glaubensgemeinschaft gelebt – bis zu ihrem 20. Lebensjahr, als sie sich von der Sekte lossagen konnte und exkommuniziert wurde. Ihr Ausstieg war begleitet von Panikattacken und Todesängsten, erzählt sie im Gespräch mit t-online.

Heute steht Gebhard Sektenaussteigern gemeinsam mit ihrem Verein JZ Help zur Seite. Sie berät, informiert und hilft dabei, Aussteigern einen neuen Lebensweg, frei von extremistischen Glaubenssätzen, aufzuzeigen.

Im Gespräch mit t-online, das Sie hier oder oben im Video sehen, erklärt sie, warum sich Menschen einer Sekte anschließen, wie es den Zeugen Jehovas gelingt, ihre Mitglieder zu binden, und weshalb die Amoktat von Hamburg sie nicht überraschte.