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Er warnte vor Sars: Bekannter chinesischer Arzt gestorben


Lebenslang Restriktionen ausgesetzt
Er warnte vor Sars: Bekannter chinesischer Arzt gestorben

Von afp
15.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Das Gesicht von Jiang Yanyong auf einem Plakat:Vergrößern des BildesDas Gesicht von Jiang Yanyong auf einem Plakat: "Er war ein Arzt, der es wagte, die Wahrheit zu sagen." (Quelle: Reuters Photographer/reuters)
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Jiang Yanyong enthüllte 2003 das Schweigen um Sars, warnte die Weltöffentlichkeit und musste dafür in Hausarrest: Nun ist der chinesische Arzt gestorben.

Einst enthüllte Jiang Yanyong Pekings Vertuschung der Epidemie der Atemwegserkrankung Sars – nun ist er im Alter von 91 Jahren verstorben. Wie seine Familie bestätigte, wurde der Arzt am Mittwochmorgen bestattet. Es sei ihr nicht erlaubt worden, an der Trauerfeier teilzunehmen, sagte Jiangs Schwiegertochter Cui Hong der Nachrichtenagentur AFP, ohne weitere Details zu nennen. Berichten zufolge starb Jiang am Samstag.

Im Jahr 2003 verärgerte der damalige Arzt eines Militärkrankenhauses in der chinesischen Hauptstadt die Behörden, indem er ausländische Medien über Chinas Versuche informierte, den Ausbruch von Sars im Land zu verharmlosen. Die Erkrankung breitete sich damals aus, weltweit starben mehr als 800 Menschen. Die chinesische Regierung wurde international heftig dafür kritisiert, das Auftauchen der Krankheit im Süden Chinas zunächst vertuscht zu haben.

"Er war ein Arzt, der es wagte, die Wahrheit zu sagen"

Später verbrachte Whistleblower Jiang acht Monate im Hausarrest, weil er die blutige Niederschlagung der Demokratie-Proteste 1989 auf dem Pekinger Tiananmen-Platz durch das Militär öffentlich verurteilt hatte. Der Arzt sah sich gegen Ende seines Lebens einer Fülle von Restriktionen ausgesetzt und wurde im Jahr 2007 daran gehindert, in die USA zu reisen, um einen Menschenrechtspreis entgegenzunehmen.

In den zensierten Medien des chinesischen Festlands war keine Berichterstattung über den Tod Jiangs zu finden. Einige Nutzer des Onlinedienstes Weibo veröffentlichten jedoch Beiträge über ihn. "Er war ein Arzt, der es wagte, die Wahrheit zu sagen", schrieb ein Weibo-Nutzer.

Informationen über Katastrophen und Gesundheitskrisen werden in China üblicherweise immer noch streng durch den Staat kontrolliert. Im Dezember 2019 wurde eine Gruppe von Ärzten in Wuhan von der Polizei für die Verbreitung von "Gerüchten" zurechtgewiesen, nachdem sie in den Onlinenetzwerken vor einer sich in der Stadt verbreitenden, neuartigen, Sars-ähnlichen Krankheit gewarnt hatten: Covid-19. Einer der Ärzte, Li Wenliang, starb später selbst an einer Corona-Infektion. Sein Tod löste eine Welle der Trauer und Wut über den Umgang der Regierung mit der Gesundheitskrise aus.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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