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Kolumbien | Gerettete Kinder aus dem Dschungel: So geht es ihnen


"Sie sind dünn, sehr dünn"
So geht es den geretteten Kindern aus dem kolumbianischen Dschungel

Von dpa
Aktualisiert am 11.06.2023Lesedauer: 2 Min.
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Im Video: So konnten die vier Geschwister im Dschungel überleben. (Quelle: dpa)

40 Tage lang galten vier Kinder nach einem Flugzeugabsturz im kolumbianischen Regenwald als vermisst. Nun gibt es neue Details zu ihrem Gesundheitszustand.

Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro hat die 40 Tage nach einem Flugzeugabsturz aus dem Regenwald geretteten Kinder im Krankenhaus besucht. Auch die Familie durfte die Kinder erstmals besuchen.

Petro informierte sich am Samstag im Militärhospital in Bogotá über den Gesundheitszustand der Geschwister im Alter von 13, 9 und 5 Jahren sowie einem Jahr. "Die Kinder erholen sich. Sie nehmen Flüssigkeit zu sich. Aber sie können noch keine Nahrung aufnehmen", sagte Verteidigungsminister Iván Velásquez nach dem Besuch.

Der Militärarzt Carlos Rincón Arango sagte, die Kinder hätten eine Reihe leichter Verletzungen und seien mangelernährt. Sie befänden sich angesichts der Umstände aber in einem akzeptablen Zustand. Es würden nun eine Reihe von Untersuchungen durchgeführt. Zudem gelte es, die Kinder wieder zu Kräften kommen zu lassen. Er rechne mit einem Krankenhausaufenthalt von zwei bis drei Wochen, um die Kinder etwa wieder an feste Nahrung zu gewöhnen. Im Dschungel hatten sie sich vorwiegend von Pflanzen ernährt.

"Ich habe das Fleisch und Blut meiner Tochter zurück"

Auch die Familie durfte die Kinder erstmals im Krankenhaus besuchen. "Sie sind sehr erschöpft, die Armen", sagte der Großvater Filencio Valencia der Zeitung "El Tiempo" am Samstag. "Sie schlafen. Sie sind unterernährt. Sie sind dünn, sehr dünn." Auch die Großmutter Fátima Valencia besuchte die Geschwister und war sichtlich erleichtert. "Ich weine vor Freude. Die Kinder sind erschöpft, aber ich habe das Fleisch und Blut meiner Tochter zurück", sagte sie.

Die Mutter der Kinder war bei dem Flugzeugabsturz am 1. Mai im Süden des Landes ums Leben gekommen. Seitdem hatten Soldaten und Indigene die Kinder in dem unwegsamen Gelände gesucht. Auch der Vater der Geschwister beteiligte sich an der Suche. Nachdem die Kinder gefunden wurden, begleitete er sie in das Militärhospital in Bogotá. "Ich bin auch aufgenommen worden. Ich bin krank", sagte Manuel Ranoque. "Ich habe hohes Fieber. Ich habe 40 Tage darum gekämpft, meine Kinder wiederzufinden."

Spürhund "Wilson" bleibt vermisst

Die Kinder waren am Freitag im Regenwald im Süden des Landes gefunden worden. Sie waren am 1. Mai mit einer Propellermaschine vom Typ Cessna 206 im Department Caquetá abgestürzt. Neben der Mutter der Kinder kam bei dem Unglück auch der Pilot und ein indigener Anführer ums Leben. Über einen Monat lang hatten Soldaten und Indigene in dem unwegsamen Gebiet nach den Geschwistern gesucht. Sowohl das ein Jahr alte Mädchen als auch der fünf Jahre alte Junge hatten während dieser Zeit Geburtstag.

Derweil geht die Suche weiter: Vor wenigen Tagen verschwand der daran beteiligte Spürhund Wilson. Wie die Leiterin der kolumbianischen Familienfürsorge, Astrid Caceres, nach einem Besuch bei den Kindern berichtete, spürte der Schäferhund die Kinder offenbar auf und begleitete sie zeitweise, bevor er verschwand. "Die Suche ist noch nicht zu Ende. Unser Grundsatz: Wir lassen niemanden zurück", hieß es am Samstag auf dem Twitter-Account der Armee unter einem Foto von Wilson.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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