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"Titan"-U-Boot verschwunden: Ehemalige Passagiere berichten von Problemen


Verschollenes Tauchboot
Ehemalige "Titan"-Passagiere berichten von kuriosen Erfahrungen


21.06.2023Lesedauer: 1 Min.
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"So gut wie sicher": Ehemalige Passagiere berichten von ihren Fahrten mit dem Tauchboot. (Quelle: t-online)

Das Verschwinden eines U-Boots hat den Veranstalter in ein kritisches Licht gerückt. Ein ehemaliger Passagier berichtet davon, dass bei einem Testdurchlauf Passagiere eingeschlossen waren.

Eine Stunde und 45 Minuten nach dem Start des Tauchgangs riss die Kommunikation der "Titan" mit ihrem Mutterschiff an der Meeresoberfläche ab. Seither ist das Tauchboot des Herstellers OceanGate verschwunden. Ehemalige Passagiere berichten von Problemen während ihrer Fahrt zum Wrack der "Titanic".

Mike Reiss, US-amerikanischer Drehbuchautor und Produzent, erzählt etwa, dass er bei mehreren Tauchgängen mit dem Tauchboot immer wieder Kommunikationsprobleme erlebt habe. Die ganze Reise sei für den "Simpsons"-Produzenten eine echte Mutprobe gewesen, die er nur seiner Frau zuliebe gemacht habe, erklärt er in seinem Podcast "What am I doing here?".

Auch der US-Wissenschaftsautor David Pogue war Teilnehmer einer der Unterwasser-Expeditionen zum berühmtesten Wrack der Welt. Der OceanGate-Gründer habe ihm zuvor versichert, die Kapsel sei "so gut wie sicher".

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Ein Tauchboot des Unternehmens OceanGate verschwand auf seinem Weg zum Wrack der “Titanic”. Weniger als zwei Stunden nach Beginn des Tauchgangs riss der Kontakt zum Mutterschiff ab. Ehemalige Passagiere der 250.000 Dollar teuren Reise zum berühmtesten Wrack der Welt berichten nun von ihren kuriosen Erfahrungen:
“Bevor wir dorthin sind, hatten wir das U-Boot noch nicht gesehen. Wir wussten nichts darüber. Auf der Website gibt es nur sehr wenige Informationen. Nur, dass es ein hochmodernes, einzigartiges Kohlefaser-Tauchboot ist. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass man es mit einem Xbox-Controller steuert.”
“Stockton Rush, der Konstrukteur des U-Boots, der CEO, erklärt dir, dass alle diese Teile, die Lichter, die Griffe und die Propeller, von der Stange kommen, weil sie nicht nur billig sind, sondern sich auch bewährt haben und in Massen hergestellt werden. Der interessante Teil ist der Druckbehälter, die Kapsel, in der sich die Menschen befinden, und den er zusammen mit der Nasa und der University of Washington entwickelt hat, und der, wie er sagt, so gut wie sicher ist. Seine genauen Worte waren: ‘Alles andere kann ausfallen. Die Lichter können ausfallen, die Propeller können stehen bleiben, aber Sie werden immer noch am Leben sein’.”
In einem Werbevideo verspricht der Veranstalter OceanGate höchste Sicherheit.
“Es ist sehr gut durchdacht und das Team ist sehr auf Sicherheit an erster Stelle bedacht.”
Mike Reiss, US-amerikanischer Drehbuchautor, der unter anderem an den Simpson mitwirkte, machte in 2022 jedoch andere Erfahrungen:
“Bei jedem der vier Tauchgänge, die ich mit OceanGate unternommen habe, gab es jedes Mal ein Problem mit der, zumindest sporadischen, Kommunikation mit der Oberfläche.”
In seinem Podcast beschreibt Reiss seine Erlebnisse noch genauer: Der Einsatz des U-Boots habe sich demnach mehrfach verschoben – unter anderem, weil bei einem Probetauchgang die Systeme versagt und die Insassen 27 Stunden in dem Gefährt festgesessen hätten.
Von den Problemen hätten er und seine Frau in einer PowerPoint-Präsentation erfahren. Dann hätten sie einen Haftungsausschluss unterschrieben, in dem gleich auf der ersten Seite dreimal der Tod als mögliches Risiko aufgeführt worden sei.
Die Funktion des U-Boots beschreibt der Produzent als simpel: Man falle auf den Meeresboden wie ein Stein, werfe man dann Gewichte ab, ploppe das Gefährt an der Oberfläche auf wie ein Korken.
Reiss selbst konnte eigener Aussage nach auf seinem Tauchgang nur einen kurzen Blick auf das Titanic-Wrack erhaschen. Eine andere Besatzung am nächsten Tag habe da mehr Erfolg gehabt.
Andere ehemalige Reisende lobten die Verantwortlichen im Gespräch mit britischen Medien hingegen. Das seien “hochprofessionelle Leute”, sagte etwa ein Teilnehmer.

Die Schilderungen der beiden ehemaligen Teilnehmer und was OceanGate in einem Werbevideo zur "Titanic"-Expedition verspricht, sehen Sie im Video hier oder oben im Text.

Verwendete Quellen
  • Interview mit ehemaligen Passagieren von Reuters
  • bleav.com: Podcast von Mike Reiss "Episode 49: Return to the Titanic"
  • youtube.com: Werbevideo von Ocean Gate Expeditions "Titanic Expedition Dive Experience 2023"
  • twitter.com: Tweets von Mike Reiss zum Tauchgang
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