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Fall Block: Neue Enthüllung – Oma sollte Kinder wohl schon 2022 entführen


44.000 Euro teurer Plan
Oma Block sollte die Kinder wohl bereits 2022 entführen

Von t-online, jse

Aktualisiert am 12.01.2024Lesedauer: 3 Min.
Christina Block mit ihren Eltern Eugen und Christa Block: Die Unternehmerfamilie will die in Dänemark festgehaltenen Kinder nach Hamburg zurückholen.Vergrößern des BildesChristina Block mit ihren Eltern Eugen und Christa Block: Die Unternehmerfamilie will die in Dänemark festgehaltenen Kinder nach Hamburg zurückholen. (Quelle: IMAGO / Stephan Wallocha)
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Neue Enthüllungen im Entführungsfall Block: Dokumente, die dem "Spiegel" vorliegen sollen, zeigen offenbar schon frühere Entführungspläne.

Die Entführung der Kinder von Christina Block und Stephan Hensel aus Dänemark war wohl nicht der erste Versuch. Das legen Recherchen des "Spiegel" nahe. In seinem Bericht bezieht sich das Magazin auf die Aussage des Geschäftsführers einer Sicherheitsfirma, die Block damals für ihre Aktion angeheuert haben soll. Außerdem sollen dem "Spiegel" mehrere Dokumente vorliegen, unter anderem von dänischen Ermittlungsbehörden.

Das Magazin zitiert Frank M., zum Zeitpunkt der Beauftragung Geschäftsführer von "BPS 360 Grad" aus Thüringen: Block habe ihn damals kontaktiert. Sie habe ihm 36.000 Euro für die Einsatz- sowie 8.000 Euro für Nebenkosten wie Fahrzeuge und Übernachtungen gezahlt. Der Auftrag: "Unterstützung bei der Rückführung zweier Kinder".

Video | Hintergründe zum Fall: Gegen Christina Block wird ermittelt
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Quelle: dpa

Gruppe aus 16 Personen fuhr nach Dänemark

Block habe dem Geschäftsführer unter Vorlage von Gerichtsdokumenten versichert, dass die Aktion juristisch in Ordnung sei. Es seien zwei "Einsatzteams" involviert worden.

Am 8. November schließlich seien 16 Personen nach Dänemark gefahren. Mit dabei, neben Mitarbeitern der Sicherheitsfirma: ein Kinderarzt sowie Christina Block selbst, ihr Bruder – und ihre Mutter Christa Block, der in dem Entführungsplan eine besondere Rolle zukommen sollte, wie dänische Ermittlungsunterlagen zeigen sollen, die dem "Spiegel" vorliegen.

Christina Block sollte aus der Ferne beobachten

Vor Ort soll sich Geschäftsführer M. demnach versichert haben, dass Hensel, seine Partnerin und die Kinder zu Hause waren. Den Ermittlungsunterlagen zufolge sollte M. später die Partnerin von Stephan Hensel zusammen mit den Kindern abpassen und die Frau ablenken, schreibt der "Spiegel". In dieser Zeit sollte die damals Anfang 80-jährige Großmutter die Kinder greifen und in ein wartendes Auto ziehen.

In dem Auto sollte Christina Blocks Bruder die Kinder in Empfang nehmen. Die Mutter selbst hätte das Geschehen aus der Ferne beobachten sollen.

Christa Block starb im Juli 2023

Zu der Entführung kam es jedoch nicht. Anstelle der Frau kam Vater Stephan Hensel selbst an die Tür. M. soll den Ermittlern erklärt haben, er habe die Aktion daraufhin abgebrochen. Wenig später sei die Polizei gekommen. Der Wagen von Christina Block sei davongerast, M. zurückgelassen worden. Die Polizei habe ihn vorübergehend festgenommen. Später hätten die Ermittlungen aus Dänemark das Unternehmen komplett entlastet, zitiert der "Spiegel" die Sicherheitsfirma "BPS 360 Grad".

Christa Block ist nicht mehr am Leben. Sie verstarb im Juli 2023 im Alter von 82 Jahren.

Block gab wenige Tage später "Bild"-Interview

Hensel reagierte auf den Entführungsversuch: Im November 2022 beantragte der Vater Personenschutz für sich und seine Familie, stattete die Kinder mit ebenjenen Alarmknöpfen aus, die sie während der Entführung am Neujahrstag gedrückt haben sollen.

Am 11. November 2022, drei Tage nach dem Entführungsversuch, gab Christina Block der "Bild"-Zeitung ein Interview, in dem sie auch von ihrem Aufenthalt in Dänemark erzählte. Sie sei mit ihrem Bruder und ihrer Mutter zum Haus des Vaters gefahren, in der Hoffnung, "die Kinder zu sehen, vielleicht sogar mitzunehmen". Außerdem seien Personenschützer dabei gewesen – "für den Fall, dass er mich oder die Kinder bedroht".

Seit Jahren schwelender Konflikt

In der Silvesternacht hatten acht dunkel gekleidete Männer zwei Kinder der Steakhaus-Erbin Christina Block und ihres Ex-Manns Stephan Hensel aus Dänemark nach Deutschland entführt. Hensel wurde dabei niedergeschlagen. Kurz darauf tauchten die Kinder bei Block und Delling in Hamburg auf.

Es wirkte wie der brutale Tiefpunkt eines über Jahre schwelenden Sorgerechtsstreits. Die Kinder sind nach gerichtlicher Anordnung inzwischen zurück beim Vater in Dänemark.

Zuvor hatte Stephan Hensel die Kinder trotz eines entsprechenden Urteils des Oberlandesgerichts Hamburg nicht herausgegeben und an seinem Aufenthaltsort in Dänemark behalten.

Verwendete Quellen
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