Neue Droge "El Tusi": Polizei findet ein Kilogramm von "rosa Kokain"

Sie ist ein Gemisch aus Drogen und scheint auch in Deutschland verkauft zu werden: "El Tusi". Jetzt beschlagnahmte die Polizei ein Kilogramm der Substanz.

Die Droge ist eine gefährliche Mischung aus verschiedenen Substanzen, wie etwa Ketamin oder Ecstasy. Manchmal sind auch Koffein oder Paracetamol enthalten. In Lateinamerika ist sie weit verbreitet. Im Februar tauchte "El Tusi", auch als "rosa Kokain" bezeichnet, erstmals in Spanien auf. Jetzt hat die Polizei auch in Deutschland eine größere Menge beschlagnahmt.

Fahnder hatten bei einem Drogengeschäft in Mannheim zugegriffen – und dabei ein Kilo der Drogenmischung sichergestellt. Sie hätten die Verdächtigen zuvor ausgespäht, wie die Polizei in Mannheim mitteilte. Einer der Tatverdächtigen habe am 9. März in einer Bar in Mannheim nach Angaben der Polizei eine Kleinmenge des Betäubungsmittels "El Tusi" in einem Eppendorfgefäß verkauft. Diese Gefäße sind kleine, spitz zulaufende Plastikbehälter. Ein weiterer Drogendeal wurde am 20. März beobachtet.

Am 3. April schlug die Polizei dann bei einem Großgeschäft auf einem Parkplatz in Mannheim zu. Neben der Droge wurden auch leere Eppendorfgefäße und eine Schreckschusswaffe gefunden. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Mannheim wurden Haftbefehle gegen einen 19-Jährigen, einen 20-Jährigen, einen 21-Jährigen und einen 26-jährigen Mann erlassen.

14-Jähriger starb in Spanien an Drogenmischung

Die deutsche Webseite "Drugchecking" berichtet, dass sie Anfang April eine Probe aus Berlin erhalten habe. Es handelte sich dabei um ein rosa Pulver.

"El Tusi" ist eine rosa eingefärbte Pulvermischung – die Farbe soll wohl dem Marketing dienen. In Südamerika soll es bereits beliebter als Kokain sein. Was genau enthalten ist, hängt letztlich vom Produzenten ab. So sollen auch Amphetamin, die synthetische Droge 2C-B und das Schmerzmittel Ibuprofen darin gefunden worden sein. Kokain ist trotz des Spitznamens nicht enthalten.

In Spanien war im Februar ein 14-Jähriger gestorben, nachdem ihm offenbar die Droge in ein Getränk geschüttet wurde. Nur wenige Minuten, nachdem er den Energydrink getrunken hatte, soll er einen Herz- und Atemstillstand erlitten haben. Wiederbelebungsversuche scheiterten laut der spanischen Zeitung "El País". In Spanien werde die Droge für bis zu 100 US-Dollar pro Gramm gehandelt, heißt es. Die Polizei hatte dort bei einer Razzia Ende März fast acht Kilogramm "El Tusi" beschlagnahmt.

"Es ist wichtig, rosa Koks zu entmystifizieren. Schließlich ist es ein boomendes Geschäft. Sie verkaufen es als etwas sehr Exklusives, aber es ist ein normales Triphasic", sagte Berta de la Vega, Koordinatorin von Energy Control in Madrid, der Zeitung. Als Triphasic bezeichnet man eine Mischung aus Ketamin und Stimulanzien wie Ecstasy (in diesem Fall) oder Speed, einer Art Amphetamin. Es wirkt der depressiven Wirkung von Ketamin entgegen und ist einfach und kostengünstig herzustellen.

"Rosa Koks" kann tödlich sein, warnt die US-Webseite "Recovery", die Drogennutzern Ratschläge gibt. Die Konsumenten können nicht genau wissen, was in der Droge, die sie nehmen, enthalten ist. Der Konsum dieser Droge in Verbindung mit Alkohol könne sich ebenfalls als tödlicher Cocktail erweisen.