Himmelsphänomen über Deutschland Kanadische Waldbrände färben die Sonne rot

Der Rauch der Waldbrände in Kanada ist bis nach Europa gelangt. Eine Folge sind rot-orangefarbene Sonnenauf- und -untergänge auch hierzulande. Wie geht es weiter?
Die Folgen der massiven Waldbrände in Kanada haben Europa erreicht und führen hierzulande zu einem Himmelsphänomen: rot-orangefarbene Sonnenauf- und -untergänge. Diese dürften auch in den kommenden Tagen zu sehen sein, wie aus Daten des europäischen Erdbeobachtungssatelliten Copernicus hervorgeht. Copernicus stützt sich auf Daten seines Atmosphärenüberwachungsdienstes Cams.
Auf die Luftqualität habe das aber keine Auswirkungen, schreiben die Copernicus-Forscher auf ihrer Seite. Solche Ereignisse wie die massiven Rauchschwaden über Europa "treten eher in höheren Lagen auf", heißt es.
Demnach bilden sich solche sogenannten Pyrocumulonimbuswolken (PyroCb), wenn ein Waldbrand mit außergewöhnlicher Hitze und Intensität brennt. Die dadurch erzeugte Wärmeenergie treibt Rauch, Asche und Feuchtigkeit hoch in die Atmosphäre, von wo aus mächtige Jetstreams den Rauch über weite Strecken transportieren können.
Starke Rauchentwicklung durch Waldbrände
Eine erste Rauchwolke überquerte bereits am 18. und 19. Mai den Mittelmeerraum. Berichten zufolge hatte der Rauch zuerst Griechenland und den östlichen Mittelmeerraum erreicht.
Eine zweite, deutlich größere Rauchwolke überquerte in der letzten Maiwoche den Atlantik und erreichte am 1. Juni nordwestliche Teile Europas.
Auslöser der starken Rauchentwicklung sind anhaltende Waldbrände in den kanadischen Provinzen Saskatchewan, Manitoba und Ontario. Zeitweise zählte der nationale Waldbrandbericht Kanadas über hundert Brandherde. Außergewöhnliche Trockenheit und starker Wind begünstigten die Ausbreitung der Feuer, zahlreiche Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- atmosphere.copernicus.eu: "Copernicus: Large smoke transport from Canadian wildfires reaches Europe"