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Unwetterzentrale von Meteomedia: Schwersten Tornado der letzten Jahre entdeckt


Unwetterzentrale von Meteomedia
Schwerster Tornado der letzten Jahre entdeckt

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 2 Min.
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Am 24. Mai 1979 hinterließ ein Tornado auf einer Linie von Bad Liebenwerda in Brandenburg bis in die Nähe von Lübben eine rund 56 Kilometer lange Schneise und verwüstete dabei auch die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft Prestewitz. Die dort entstandenen Schäden haben die Forscher Thomas Sävert und Bernold Feuerstein genauer untersucht und dabei festgestellt: Es handelt sich hierbei um einen so genannten F4 Tornado, bei dem Windstärken von 335 Kilometer pro Stunde und mehr extreme Schäden angerichtet haben. Die Geschichte der Tornados in Deutschland muss damit neu geschrieben werden.

Bislang galt der Tornado von 1968 in Pforzheim in Baden-Württemberg als einer der stärksten je in Deutschland aufgetretenen Tornados und er dürfte wohl der bekannteste überhaupt sein. Seit 1936 ist er der einzige verzeichnete Tornado in Deutschland, der die zweithöchste Stufe F4 auf der international gültigen Fujita-Skala erreichte. So steht es zumindest in den Lehrbüchern.

Aktuelle Meldungen aus der Unwetterzentrale

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Mähdrescher durch die Luft gewirbelt

Auf dem diesjährigen Extremwetterkongress in Bremerhaven dokumentierten die beiden Tornado-Experten ihre neuen Erkenntnisse über den Brandenburger Tornado eindrucksvoll: 10,5 Tonnen schwere Mähdrescher wurden nach Augenzeugenberichten Hunderte Meter durch die Luft gewirbelt. Die Untersuchung der verheerenden Schadensbilanz lässt für die Experten nur einen Schluss zu: Hier handelte es sich um einen Tornado, der mindestens so stark war wie der sehr gut dokumentierte Pforzheimer Tornado. "Leider stehen uns aus dieser Zeit und aus dem Bereich der Schneise keine Wetterdaten zur Verfügung, so dass wir nur aufgrund sehr aufwendiger Untersuchungen der Schäden Rückschlüsse auf die Windgeschwindigkeiten ziehen können", erklärt Unwetterexperte Thomas Sävert vom Wetterdienst Meteomedia. Bernold Feuerstein, der stellvertretende Direktor des European Severe Storms Laboratory, weist darauf hin, dass "immer noch erheblicher Forschungsbedarf darin besteht, den Zusammenhang zwischen extremen Windgeschwindigkeiten und den aufgetretenen Schäden zu untersuchen".

Teiche komplett leer gesaugt

Auf seiner langen Spur der Verwüstung hat der Tornado im Mai 1979 nicht nur Mähdrescher fliegen lassen, auch andere Gegenstände wie Dachziegel, Balken oder sogar Stahlbetonträger wurden durch die Luft gewirbelt. Mehrere Türen wurden über eine Strecke von vier bis fünf Kilometer verfrachtet. Zudem saugte der Tornado gleich mehrere Teiche komplett leer. In Schönborn bei Doberlug-Kirchhain konnte sich eine Frau gerade noch an einem Betonmast festklammern. Andernorts brachen aber auch diese unter der Gewalt des Sturmes ab. Augenzeugen beschrieben den Sturm als "einen Schwarm von Millionen Raaben" - gemeint waren die vielen Trümmer und Dachziegel, die umherflogen.

Überblick Aktuelle Wetter-Themen

Mehr Tornados als gedacht

Immer mehr starke Tornados in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten werden entdeckt. "Über weitere Hilfe würden wir uns freuen, in tausenden Archiven wartet noch sehr viel Material auf uns. Es gab und gibt weit mehr Tornados in Deutschland, als man bisher dachte", resümiert Thomas Sävert.

Quelle: wetter.info, uwe

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