Warmer, aber auch gewittriger September

Sonne und bis zu 33 Grad, aber auch Schneefall und Frost, heftige Unwetter und sogar ein Tornado - der September hatte wettermäßig einiges zu bieten. Meteorologe Thomas Cesko vom Wetterdienst Meteomedia blickte im Gespräch mit wetter.info auf den Monat zurück.

Im September 2011 lag die Durchschnittstemperatur bei 15,2 Grad. Damit war der Monat in diesem Jahr etwas wärmer als in anderen Jahren. Zum Vergleich wird der statistische Referenzwert aus den Jahren 1961 bis 1990 herangezogen. Dieser Wert von 13,3 Grad wurde um fast zwei Grad übertroffen. Es gab jedoch September-Monate, die noch höher über dem statistischen Durchschnitt lagen: So lagen die Temperaturen im September 2006 sogar um 3,6 Grad über dem Schnitt.

Der wärmste Tag war der 3. September, da wurde es in Lörrach am Hochrhein 33 Grad heiß. In Münster-Osnabrück wurde an diesem Tag mit 29,1 Grad sogar ein sogenannter Dekaden-Rekord erzielt. Das heißt, seit Beginn der Messungen war es in der Zeit zwischen dem 1. und dem 10. September an dieser Messstation noch niemals wärmer.

Schneefall im September

Als am 17./18./19. September das Tief "George" über Deutschland zog, brachte die Kaltfront einen beachtlichen Temperatursturz. So fiel auf dem Wendelstein in Südbayern die Temperatur von 17 Grad am 17. auf minus 0,5 Grad am Abend des 18. September. Auf dem Wendelstein fielen an diesem Tag 15 Zentimeter Neuschnee, auf der Zugspitze waren es sogar 50 Zentimeter. Selbst Innsbruck meldete für diesen Tag Schneefall; es war erst der dritte Schneefall seit 100 Jahren.

Regenmengen regional sehr unterschiedlich

Bei den Niederschlägen ergibt sich ein sehr uneinheitliches Bild. Nimmt man die Werte aus ganz Deutschland, so fielen etwas weniger Regentropfen als im langjährigen Mittel. Die statistische Regenmenge lag mit 93 Prozent knapp unter dem Durchschnitt. Doch durch die vielen Unwetter waren die Regenmengen im September sehr unterschiedlich verteilt. So war es beispielsweise in Rheinstetten bei Karlsruhe relativ trocken, dort lag die Niederschlagsmenge bei nur 45 Prozent des Referenzwerts. Ganz anders in Hof: Mit 172 Prozent hat es dort deutlich mehr geregnet als in anderen Jahren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in den östlichen Bundesländern, aber auch in Schleswig-Holstein sowie in Bayern insgesamt mehr Niederschläge verzeichnet wurden als in anderen Jahren. In den restlichen Landesteilen dagegen hat es entweder etwas zu wenig oder aber die ganz gewöhnliche Menge geregnet.

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Tornado in Sachsen-Anhalt

Schwere Unwetter gab es insbesondere am 11. September. In Rheinland-Pfalz wurden dabei Hagelkörner mit bis zu acht Zentimeter Durchmesser registriert. Dachziegel und Autos wurden in Mitleidenschaft gezogen, der Sachschaden war immens. In Sachsen-Anhalt musste die Autobahn A 14 komplett gesperrt werden, da sich eine 20 bis 40 Zentimeter hohe Hageldecke gebildet hatte. Dort mussten Autofahrer mit Schlauchbooten gerettet werden.

Die Unwetter zogen eine Schneise der Verwüstung vom nördlichen Rheinland-Pfalz, Hessen über Thüringen bis nach Brandenburg. In Hosefeld in Sachsen-Anhalt wurde am 11. September sogar ein Tornado beobachtet.

Die Gewitter dieses Tages brachten teilweise enorme Niederschlagsmengen: So fielen in Köthen in nur zehn Minuten 23,1 Liter Regen pro Quadratmeter. Soviel fällt normalerweise in Stuttgart in einem ganzen Monat. Doch es gab im September Tage, an denen noch weitaus mehr Niederschlag zu verzeichnen war: am 4./5. September fielen in Leutkirch-Heraldshofen (Baden-Württemberg) 93,5 Liter Regen.

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Windstärke 12 auf dem Brocken

Sturmtief "Erich" sorgte vom 6. bis 8. September für ordentlich Wind. Über den Brocken fegten Orkanböen mit 148 Kilometern pro Stunde, das war Windstärke 12. Auf dem Feldberg im Schwarzwald waren es 115 Kilometer pro Stunde, im Flachland, etwa in Emden, wurden bis zu 102 Kilometer pro Stunde gemessen. Das sind immer noch schwere Sturmböen der Windstärke 10.

Quelle: wetter.info, uwe