Hoch "Viola" hat es sich über Europa bequem gemacht und bescherte uns am Wochenende vielerorts Sonnenschein und frühlingshafte Temperaturen. "Auf manchem Berg wurde es so warm wie seit über 40 Jahren nicht mehr in der ersten Novemberdekade", sagte Uwe Ulbrich vom Wetterdienst Meteomedia im Gespräch mit wetter.info. Der Rekordwert lag bei fast 23 Grad.
Die Wetterstation auf dem oberbayerischen Hohenpeißenberg registrierte am Samstagnachmittag 22,3 Grad. Der bisherige Allzeitrekord lag dort am 1.11.1968 bei 21,5 Grad.
Fast 20 Grad auf dem Brocken
Auch auf dem Brocken kamen die Wochenendausflügler voll auf ihre Kosten. Das Quecksilber kletterte am Sonntag auf 18,9 Grad. Das waren knapp zwei Grad mehr als beim bisherigen Rekord vom 2.11.1968: Damals wurde es 17 Grad warm.
Aktuelle Meldungen aus der Unwetterzentrale
Unwetterwarnungper SMS direkt auf das Handy
Besondere Wetterlage
Das es auf den Bergen jetzt häufig wärmer wird als in den Tieflagen ist typisch für diese Jahreszeit. Meteorologen bezeichnen dieses Phänomen auch "Inversionswetterlage": Bei Hochdruck sinkt die Luft in Lagen etwa zwischen 1500 und 1000 Metern ab. "Mit dieser Abwärtsbewegung erwärmt sie sich", sagte Ulbrich. Zusätzlich hat Hoch "Viola" sehr milde Luft aus dem Subtropen angezapft.
Überblick Aktuelle Wetter-Themen
VorhersageDas Wetter in Europa
"Unter der warmen Luft findet dagegen kaum oder gar keine Bewegung statt", erklärte Ulbrich. Dort kühlt die Luft rasch ab. Im Gegensatz zum Hochdruckwetter im Sommer ist die Sonne nicht mehr kräftig genug, um auch in tiefer liegenden Schichten für steigende Temperaturen zu sorgen. "Erst recht nicht, wenn im Nebel oder Hochnebel kein Durchkommen für die Sonne ist", so der Meteorologe.
Auch an den Küsten mild
Aber auch an den Küsten sorgten Temperaturrekorde für Frühlingsgefühle im November: Auf Norderney wurde es am Freitag 16,6 Grad warm. Der alte Rekord vom 3.11.2005 lag bei 16,2 Grad.
Quelle: wetter.info, rf