Landwirtschaft: Mieses Wetter unterbricht die Ernte

Wegen des durchwachsenen Wetters mit immer neuen starken Regenfällen müssen Bauern die Getreideernte in weiten Teilen Deutschlands unterbrechen. Durchnässte Felder können vielerorts nicht mehr befahren werden, wie der Deutsche Bauernverband in Berlin mitteilte.

Die Bauern warten angespannt auf gutes Erntewetter. Für einen Fortgang der Ernte seien mehr trockene Tage dringend erforderlich. Vor allem Wintergerste sei erntereif. Angesichts weiter unbeständiger Wetteraussichten für diese Woche wächst bei vielen Landwirten die Sorge vor zusätzlichen Verlusten durch abgeknickte Ähren. Nach erheblichen Frostschäden im Winter rechnet die Branche in diesem Jahr ohnehin nur mit einer unterdurchschnittlichen Ernte.

Getreidepreise sind gestiegen

Wintergerste habe bisher nur in Baden, Bayern und den östlichen Bundesländern auf nennenswerten Flächen eingefahren werden können. Im Westen, vor allem im Rheinland und in Rheinland-Pfalz, sei die Ernte dagegen wegen wiederholter Regenfälle vorerst nicht möglich. "Wir warten auf gutes Wetter, denn wir wollen mähen", sagte der Präsident des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd, Norbert Schindler.

Wegen des bisher verregneten Sommers und extremer Hitze in den USA seien die Getreidepreise derzeit hoch, was zu höheren Brotpreisen führen könne.

Ins Stocken geraten ist durch das feuchte und kühle Wetter in Deutschland auch die Ernte von Frühkartoffeln. Die Versorgung des Handels sei aber gesichert und die Preise stabil, erläuterte der Bauernverband. Bei Winterweizen, der wichtigsten Getreidesorte in Deutschland, hat die Ernte noch nicht begonnen.