Vom Untergang bedroht Pazifik-Inseln fordern Senkung von CO2-Ausstoß
Die kleinen Inselstaaten im Pazifik fordern eine drastische Senkung der Kohlendioxid-Emissionen. Bis 2020 sollten die Industrieländer den Ausstoß von Treibhausgasen um 45 Prozent drosseln, erklärte eine Gruppe von sieben Inselstaaten bei einem Gipfeltreffen im australischen Cairns. Die Cook-Inseln, Kiribati, die Marshall-Inseln, Nauru, Niue, Palau und Tuvalu sind durch den Anstieg des Meeresspiegels in ihrer Existenz bedroht.
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"Inselstaaten sind nicht verantwortlich"
"Eine Reihe dieser tief liegenden Inseln ist eindeutig schon jetzt gefährdet", sagte der Chef des UN-Klimarats Yvo de Boer am Rande des Südpazifik-Gipfels. Der australische Ministerpräsident Kevin Rudd versprach als Gastgeber des Gipfels, sich auf der UN-Klimakonferenz im Dezember in Kopenhagen für die Belange der Inselstaaten einzusetzen. Die Länder im Südpazifik gehörten zu denjenigen, die am wenigsten für den Klimawandel verantwortlich seien. Aber sie hätten am meisten unter den Folgen zu leiden, sagte Rudd.
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Umsiedlungen haben begonnen
Die Gesellschaft für bedrohte Völker berichtet, acht Millionen Ureinwohner der pazifischen Inselstaaten würden wegen des steigenden Meeresspiegels bis zum Jahr 2050 komplett ihre Heimat verlieren, wenn der Klimawandel ungebremst fortschreite. Besonders bedroht sei Papua Neuguinea, so würden bereits seit diesem Frühjahr die 2500 Einwohner der Carteret-Inseln umgesiedelt, weil ihre Heimat überflutet werde. Staaten wie Kiribati und Vanuatu drohe der gänzliche Untergang. Indonesien hatte kürzlich bereits angeboten, höher gelegene Inseln an untergehende Staaten zu verpachten.
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Gipfeltreffen in Cairns
Die Regierungschefs der 16 pazifischen Inselstaaten haben sich im australischen Cairns zu einer Tagung zusammengefunden, um über die Existenz bedrohende Klimasituation sowie die Korruption beim Umweltschutz zu beraten.
Geld für Erhaltung des Regenwaldes
Es wird erwartet, dass Papua Neuguinea von den reichen Ländern Australien und Neuseeland Zahlungen verlangt, um den tropischen Regenwald zu erhalten. Beide Länder zögern jedoch, weil sie fürchten, dass die Zahlungen die Rodungen nicht verhindern würden.
Quelle: wetter.info, AP, dpa