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Weltklimaverhandlungen: Streit um Quoten und Finanzhilfen


Weltklimaverhandlungen
Streit um Quoten und Finanzhilfen

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 2 Min.
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Salopp gesagt: Wer sich zuerst rührt, hat verloren. Weder Industrie- noch Schwellenländer verraten derzeit in den Weltklimaverhandlungen, wer wie viel leisten will. Erst müsse klar sein, für was die geforderten Milliarden ausgegeben werden sollen und wer sie verwalten wird, betonen die künftigen Geber. Neben der EU sind das vor allem die USA, Japan, Australien und Kanada. Die Schwellen- und Entwicklungsländer dagegen wollen sich nicht auf verbindliche Klimaziele festlegen - und schon gar nicht ohne feste Finanzzusagen der reichen Welt.

Daraus resultieren langwierige Verhandlungen - dabei tickt die Uhr. Die Welt soll sich im Dezember in Kopenhagen auf ein neues Klimaabkommen einigen. Das Treffen der europäischen Umweltminister im nordschwedischen Åre war "das letzte Trainingscamp vorm Finale", sagte Schwedens Umweltminister Andreas Carlgren. Auf ihn kommen harte Zeiten zu. Denn Stockholm vertritt die EU in den Klimaverhandlungen und muss nach Außen knallhart verhandeln, EU-intern dagegen die Wogen glätten.

Konferenz unter Erfolgsdruck

Zumindest auf ein "Substanz-Abkommen" sollten sich die 192 Staaten einigen, die in Kopenhagen am Verhandlungstisch sitzen werden. Die "technischen Details" könnten auch hinterher noch verhandelt werden, heißt es. Gelinge aber in der dänischen Hauptstadt kein Durchbruch und bis Mai 2010 nicht der endgültige Vertragsabschluss, schlössen sich klimapolitisch wichtige Zeitfenster.

Der CO2-Ausstoß muss sinken

Mittlerweile ist es wissenschaftlicher Konsens: Auf höchstens zwei Grad dürfen sich die Temperaturen gegenüber dem vorindustriellen Durchschnitt erwärmen. Dazu muss sich der globale Kohlendioxid-Ausstoß bis 2050 halbieren. Da die Schwellenländer noch ein gigantisches Wachstum verzeichnen werden, Umwelttechnologien hier jedoch Mangelware sind, müssen die entwickelten Staaten die Emissionen um etwa 80 Prozent reduzieren, damit das Zwei-Grad-Ziel erreicht werden kann.

Ein Streit mit Zahlentricks

Derweil tobt der Streit um die Lastenteilung. Auch die Europäer scheuen dabei nicht vor kleinen Tricks zurück. Ein Beispiel: das verwendete Basisjahr für die Senkungsquoten. Die EU hat bereits beschlossen, ihren CO2-Ausstoß um 20 Prozent gegenüber 1990 bis zum Jahr 2020 zu senken. Das klingt zwar gut. Zieht man jedoch das Jahr 2005 als Basisjahr heran, wie es Japan oder die USA fordern, schrumpft die europäische Quote auf nur noch 14 Prozent. Das liegt weit unter den Forderungen der Wissenschaft. Grund für die unterschiedliche Wahl des Basisjahres: Europa hatte in den 90er Jahren einen massiven Einbruch der Ostblock-Schwerindustrie verzeichnet und damit einen automatischen Rückgang des CO2-Ausstoßes. Die USA und Japan dagegen konnten in diesem Zeitraum auf starke Wachstumsraten blicken - und entsprechend gestiegene Emissionswerte.

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Wachstum ja, Emissionen nein

Auch das Thema Finanzen sorgt für reichlich Zoff. Auf rund 100 Milliarden Euro werden die Kosten für den Kampf gegen den Klimawandel geschätzt . Die Industrienationen müssen diese Zeche zahlen, denn sie haben den Klimawandel bislang hauptsächlich verursacht. Wenn die Dritte Welt nun ihren Anspruch Wachstum geltend macht, die Industrienationen gleichzeitig jedoch von ihnen verlangen, dabei möglichst wenig Kohlendioxid zu produzieren, entsteht ein immenser Finanzbedarf. Wer dafür wie stark aufkommen soll, ist bislang ungeklärt.

Quelle: wetter.info

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