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Coronavirus: Spenden für Atemmasken nötig


Hilfsaktion sorgt für Wirbel
Coronavirus: Verein sammelt Spenden und erntet Protest

Von t-online, joh

Aktualisiert am 31.01.2020Lesedauer: 2 Min.
Ärzte und Pfleger warten vor einem chinesischen Krankenhaus auf Patienten aus Wuhan: Ein deutscher Verein sammelt Geld für die Coronavirus-Betroffenen in China.Vergrößern des BildesÄrzte und Pfleger warten vor einem chinesischen Krankenhaus auf Patienten aus Wuhan: Ein deutscher Verein sammelt Geld für die Coronavirus-Betroffenen in China. (Quelle: Chinatopix/ap)
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Die chinesische Stadt Wuhan gilt derzeit als Ursprungsort des Coronavirus-Ausbruchs. Ein deutscher Verein hat eine Spendensammlung für Freunde in der Region gestartet. Das gefällt nicht jedem.

Die Deutsch-Chinesische Gesellschaft für Wirtschaft, Bildung und Kultur hat einen Spendenaufruf für Wuhan gestartet, jener Stadt in der der erste Ausbruch des Coronavirus gemeldet wurde. Über das Portal "GoFundme" sammelt der Verein Geld, um den Kampf gegen das Virus vor Ort besonders bei medizinischem Material zu unterstützen. "Es geht nicht darum, dass Deutschland die Hilfe finanziert, sondern es geht um Hilfe für unsere Freunde in Not", betont der Vorsitzende der Gesellschaft, Bernd Einmeier.

Das Coronavirus ist eine neuartige akute Atemwegserkrankung. Inzwischen sind weltweit fast 10.000 Menschen erkrankt, bislang gibt es 213 Todesfälle. Die Weltgesundheitsorganisation erklärte am Donnerstagabend die Ausbreitung des Virus zu einer "gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite".

"Situation vor Ort schwer einzuschätzen"

Die Deutsch-Chinesische Gesellschaft habe über 100 Mitglieder, von denen viele in China Familie, Freunde und Bekannte haben. "Die Situation ist auch für die Menschen vor Ort schwer einzuschätzen. Chinesen sind vom kulturellen Hintergrund her schon eher misstrauisch", erzählt er. Dieses Misstrauen sei nun, da sich das Coronavirus ausbreitet, natürlich noch erhöht. "Die Menschen haben Angst."

Atemschutzmasken werden knapper und auch andere Schutzkleidung wird in den kommenden Wochen weiter benötigt, teilt die deutsch-Chinesische Gesellschaft mit. Deshalb haben die Mitglieder die Spendenaktion gestartet.

Bernd Einmeier sagt, in Deutschland wäre eine Situation wie diese womöglich weniger gut zu handhaben. "In China fügen sich die Menschen der Situation. Erst am Samstag sollte eigentlich das chinesische Neujahrsfest gefeiert werden. Weil aber Züge, Flüge und Busse kaum fahren, konnten viele nicht zu ihrer Familie. Das wurde akzeptiert, obwohl das Fest, ähnlich unserem deutschen Weihnachtsfest, das wichtigste des Jahres ist."

Versorgung mit Lebensmitteln ist gesichert

Lebensmittel werden in Wuhan und Umgebung demnach inzwischen fast ausschließlich online gekauft. Nur durch die Disziplin des chinesischen Volkes sei das ruhige Miteinander unter diesen Umständen möglich, sagt Einmeier. "Die Versorgung der Menschen hat die Regierung im Griff."

Deshalb sei die Spendensammlung auch eine "Geste der Freundschaft" und ein "Zeichen der Anerkennung". Gegenstimmen aus dem Netz kann Einmeier nicht verstehen, denn es müsse ja niemand spenden. "Wir wollen einfach mit unseren Mitteln helfen, so gut es geht", sagt er. Die Ungewissheit, wie sich die Lage weiter entwickele, sei für die Menschen in China zermürbend, weiß Bernd Einmeier.

Nutzer hatten unter seinen Post geschrieben, es sei eine Frechheit, dass nach Spenden gefragt werden würde. Ein Mann schrieb etwa: "Ich hätte auch noch ein Spendenkonto für Grippeopfer."

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Telefoninterview mit Bernd Einmeier
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