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Trotz Appellen: Viele Ausflügler in Schneegebieten


Gebiete teils gesperrt
Trotz Appellen: Viele Ausflügler in Schneegebieten

Von dpa, sje

10.01.2021Lesedauer: 3 Min.
Schwarzwaldhochstraße in Baden-Württemberg: Hier sperrte die Polizei bereits am Morgen etliche Zufahrtsstraßen, da die Parkplätze bereits ausgereizt waren.Vergrößern des BildesSchwarzwaldhochstraße in Baden-Württemberg: Hier sperrte die Polizei bereits am Morgen etliche Zufahrtsstraßen, da die Parkplätze bereits ausgereizt waren. (Quelle: Benedikt Spether/dpa)
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Bei schönstem Winterwetter hat es auch am Sonntag viele in den Schnee gezogen. Bilder wie vom vergangenen Wochenende, als sich die Menschen in den Gebieten drängten, gibt es jedoch nicht.

Bestes Winterwetter hat am Sonntag erneut in einigen Regionen Deutschlands viele Menschen zu Schneeausflügen bewogen – trotz eindringlichen Appellen aus der Politik, dies aufgrund der Pandemie zu unterlassen. Vor allem aus Bayern und Baden-Württemberg kommen Berichte von vollen Parkplätzen und regem Betrieb an beliebten Ausflugszielen.

In Bayern nutzen beispielsweise am Ochsenkopf im Fichtelgebirge oder am Spitzingsee im Landkreis Miesbach viele Menschen das schöne Wetter zum Rodeln, Skifahren, Eislaufen oder Spazierengehen. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) kündigte stärkere Kontrollen an, etwa an Wanderer-Parkplätzen in der Voralpenregion oder im Bayerischen Wald. "Alle Unbelehrbaren müssen mit harten Sanktionen und hohen Geldbußen rechnen", erklärte der Minister. Bei einem Verstoß gegen die ab morgen geltende 15-Kilometer-Regel drohe ein Bußgeld in Höhe von 500 Euro.

Zufahrtsstraßen im Schwarzwald gesperrt

In Baden-Württemberg sperrte die Polizei bereits morgens die Zufahrtsstraßen zur Schwarzwaldhochstraße, da die Parkplätze bereits ausgereizt waren, wie ein Polizeisprecher sagte. Auf den Höhen im Nordschwarzwald sei es dennoch entspannt – auch gerade wegen der Sperrungen.

Auch die Parkplätze rund um den Stocksberg bei Beilstein (Kreis Heilbronn) waren schon früh belegt, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Heilbronn. "Wir raten davon ab weiterhin dort hinzufahren", sagte er. Lieber sollen sich die Ausflügler einen einsamen Hang zum Schlittenfahren suchen und in ruhigeren Gegenden spazieren gehen.

Auf der Schwäbischen Alb hingegen sei es am Sonntag trotz einiger Tages-Touristen zunächst ohne Probleme und verhältnismäßig entspannt verlaufen, wie ein Sprecher der Polizei sagte.

Weniger Touristen in NRW

Auch aus anderen Bundesländern hieß es, der Ansturm habe nachgelassen. In Nordrhein-Westfalen ist die Lage laut Polizei gut beherrschbar. In der Eifel waren am Morgen kaum Touristen und Ausflügler unterwegs, wie ein dpa-Reporter berichtete. Nur an einzelnen Parkplätzen habe es starken Andrang gegeben. Polizei und Ordnungsamt waren am Michelsberg im Einsatz, wohin viele Menschen zum Rodeln in die verschneite Landschaft gekommen waren. Augenzeugen sprachen von überfüllten Parkplätzen auch in der Nähe des Radioteleskops Effelsberg. Zudem haben etliche Besucher in Blankenheim winterliche Verhältnisse genießen wollen, hieß es.

Die Tendenz zeige, dass bei den Leuten ein Umdenken eingesetzt habe, sagte eine Sprecherin der dortigen Polizei. Im Sauerland waren am Samstag noch einige Wanderparkplätze gut gefüllt gewesen, auch im Skigebiet Wildewiese gab es etliche Besucher. Aber auch hier lautete das Fazit, dass die Situation sich entspannt habe, hieß es.

Oberhof für Besucher gesperrt

In Thüringen hatten Polizei und Ordnungshüter am Wochenende in der Rennsteigregion verstärkt Parkplätze und Straßen kontrolliert, um chaotische Zustände mit zugeparkten Rettungswegen und Zufahrten zu verhindern. Die Orte im Thüringer Wald waren in den Tagen zuvor von Ausflüglern teils überrannt worden.

Oberhof, wo an diesem Wochenende der Biathlon-Weltcup ohne Zuschauer ausgetragen wurde, ist für Tagesgäste gesperrt. Die öffentlichen Parkplätze sind für Ausflügler nicht zugänglich und die Polizei reguliert die Zufahrt zur Stadt. Auch in anderen Regionen wie etwa der Rhön wurden öffentliche Parkplätze gesperrt, um so die Zahl der Tagestouristen zu begrenzen.

Im Erzgebirge und am Fichtelberg in Sachsen waren deutlich weniger Spaziergänger und Rodler unterwegs als am vergangenen Wochenende. In Oberwiesenthal waren nach Polizeiangaben am Samstag Anzeigen gegen 16 Menschen erhoben worden, die sich ohne triftige Gründe in dem Kurort aufgehalten hatten.

"Alles ganz ruhig"

"Es ist alles ganz ruhig bei uns", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Osthessen über die Situation an der Wasserkuppe und am Hoherodskopf. Die Polizei teilte über Twitter allerdings mit, dass die Parkplätze rund um den Hoherodskopf bereits am Sonntagvormittag ausgeschöpft waren.

Auch am Feldberg blieb der große Andrang zunächst aus, obwohl auch hier die Parkplätze früh voll waren. Die Zufahrtsstraßen rund um den Großen Feldberg sind jedoch noch bis einschließlich kommenden Montag gesperrt.

Aus Sachsen-Anhalt hieß es hingegen: "Wir haben keine Störungen, merken aber deutlich, dass mehr da sind als am Samstag", so ein Sprecher des Polizeireviers Harz in Halberstadt. Es sei zu jedoch beobachten, dass sich die Menschen zunehmend "mit viel Augenmerk" bewegen würden, weshalb es nur selten zu Ermahnungen mit Blick auf die Hygienevorschriften und Abstandsregeln komme.

Am vergangenen Wochenende war es in vielen Regionen Deutschlands zu Ansammlungen von Ausflüglern in Schneegebieten gekommen (mehr dazu lesen Sie hier). Vielerorts mussten Parkplätze und Straßen gesperrt werden. Von zahlreichen Politikern wurden das Verhalten verurteilt. Mit dem von Bund und Ländern beschlossen 15-Kilometer-Bewegungsradius für Gebiete mit hoher Corona-Inzidenz sollen ähnliche Bilder in Zukunft vermieden werden. Der Radius darf nur aus "triftigen Gründen" verlassen werden – "Tagestouristische Ausflüge stellen explizit keinen triftigen Grund dar", heißt es im Beschlusspapier.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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