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Prinzessin Latifa: Haben ihre Verfolger die Spähsoftware "Pegasus" benutzt?


Neue Hinweise
Hat "Pegasus" die Flucht von Prinzessin Latifa vereitelt?

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 23.07.2021Lesedauer: 2 Min.
Prinzessin Latifa in Dubai: Seit ihrem Fluchtversuch wurde die Tochter des Emirs von Dubai nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen.Vergrößern des BildesPrinzessin Latifa in Dubai: Seit ihrem Fluchtversuch wurde die Tochter des Emirs von Dubai nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. (Quelle: picture alliance / abaca)
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Vor drei Jahren versuchte die Tochter des Emirs von Dubai zu fliehen, doch das wurde vereitelt. Neue Recherchen zeigen nun: Ihre Verfolger könnten dabei die Spähsoftware "Pegasus" benutzt haben.

Im Februar 2018 wagte Latifa Al Maktum, damals 32 Jahre alt, die Flucht. Mit dem Auto nach Oman, mit einem schnellen Schlauchboot in internationale Gewässer, von dort mit Jetski zu einer Segeljacht, nach Sri Lanka wollte sie – weg von ihrem Vater, dem Emir von Dubai. Mehrere Tage war sie bereits mit Helfern auf der Jacht unterwegs, als sie Anfang März Agenten des Scheichs aufspürten und zurück zu ihrem Vater brachten.

Wie genau diese Verfolgung ablief, was die Agenten am Ende auf ihre Spur brachte, ist bisher nicht klar. Nun bekommt der Krimi aber noch ein weiteres Kapitel: Recherchen eines internationalen Medienverbundes, zu dem unter anderem "Die Zeit" und die "Süddeutsche Zeitung" zählen, deuten darauf hin, dass die israelische Spähsoftware "Pegasus" den Helfern des Emirs entscheidende Hinweise geliefert haben könnte. Von diesen Medien ausgewertete Daten zeigen: Handynummern der Prinzessin und einiger Bekannter sind in Dateien aufgelistet, die mögliche Ziele für eine Überwachung durch das Spionageprogramm ausweisen.

Am Sonntag hatten 17 Medienorganisationen in verschiedenen Staaten berichtet, dass "Pegasus" dazu genutzt worden sei, Journalisten, Regierungsvertreter und Menschenrechtler weltweit auszuspionieren. Das Produkt des israelischen Software-Herstellers NSO ist eines der modernsten Spionageprogramme überhaupt und kann Handys vollständig überwachen.

Von der Jacht aus nahmen sie Kontakt zu Bekannten auf

Das Unternehmen NSO hatte erklärt, sein Produkt sei allein für den Einsatz von Geheimdiensten und der Polizei im Kampf gegen Terrorismus und Kriminalität gedacht. Der Einsatz dieser Spähsoftware könnte aber auch Prinzessin Latifa zum Verhängnis geworden sein. Laut "Der Zeit" bestreitet der Emir von Dubai diesen Vorwurf. Die Reporter fanden jedoch heraus, dass die Regierung des Emirats Dubai zumindest Zugriff auf das Spionageprogramm hatte.

Wie "Pegasus" Prinzessin Latifa genau aufspüren konnte, ist jedoch unklar. Sie und eine Bekannte, die ihr bei der Flucht half, hatten sich auf eine Fahndung eingestellt und deshalb neue Handys beschafft. Über diese nahmen sie von der Jacht aus Kontakt zu Bekannten in Dubai auf. Möglicherweise wurden diese überwacht. Fest steht: Nach einigen Tagen auf hoher See wurde die Jacht gestürmt – und Latifa zurück zu ihrem Vater gebracht.

Seit diesem gescheiterten Fluchtversuch im März 2018 wurde die Tochter des Emirs von Dubai nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen – mutmaßlich wird sie von ihrer Familie festgehalten. Mitte Februar hatte der britische Sender BBC einen etwa zwei Jahre alten Video-Hilferuf der Prinzessin veröffentlicht. Darin berichtete sie, dass sie von ihrem Vater in einer zu einem Gefängnis umfunktionierten Villa in Dubai festgehalten werde und um ihr Leben fürchte.

Verwendete Quellen
  • mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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