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Messerangriffe: Mehrheit der Deutschen will Waffenverbotszonen


Exklusive Umfrage
Große Mehrheit der Deutschen befürwortet Waffenverbotszonen

Von t-online, fls

07.04.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 146168475Vergrößern des BildesWaffenverbotszone in der Düsseldorfer Altstadt: Wer hier mit einem Messer erwischt wird, bekommt Probleme. (Quelle: Michael Gstettenbauer via www.imago-images.de)
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Waffenfreie Innenstädte, Messerverbote an Bahnhöfen? Die Deutschen haben in dieser Frage eine klare Haltung.

Die überwiegende Mehrheit der Deutschen hält dauerhafte Waffenverbotszonen an ausgewählten Orten wie Bahnhöfen oder belebten Plätzen in der Innenstadt für eine gute Idee. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag von t-online.

Demnach sprechen sich 78 Prozent der rund 5.000 repräsentativ befragten Menschen für solche Verbotszonen aus. Lediglich 13 Prozent sind dagegen, 9 Prozent sind in der Frage unentschieden.

Damit bekommt der Vorschlag des Präsidenten des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, neuen Aufwind. Angesichts der Zunahme von Gewaltdelikten mit Messern hatte dieser unlängst ins Spiel gebracht, in festgelegten lokalen Bereichen Verbotszonen einzurichten, in denen die Polizei auch anlasslos Passanten auf das Mitführen von Waffen kontrollieren darf.

Faeser bringt Messerverbot für Nahverkehr ins Spiel

"Dieser Ansatz der Verbotszonen in Innenstädten oder an Bahnhöfen ist durchaus sinnvoll", sagte Münch den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. In einigen Städten wie zum Beispiel Düsseldorf und Hamburg gibt es bereits entsprechende Verbotszonen. Dort ist es unter anderem nicht erlaubt, ein Messer bei sich zu führen.

Auch Innenminister Nancy Faeser (SPD) ist offen für strenge Kontrollen. Am Donnerstag hatte sie in einem Interview ein Messerverbot in den öffentlichen Verkehrsmitteln erwogen. "Wer mit dem Flugzeug reist, darf ja auch kein Messer mitnehmen", sagte sie. Waffenverbotszonen an "bestimmten Orten" könnten in diesem Zusammenhang ein wirksames Mittel sein, da dadurch viel strengere Kontrollen möglich würden. Wichtig seien zudem mehr Sicherheitskräfte im Nahverkehr sowie auf bestimmten Plätzen.

Der stellvertretende Chef der Polizeigewerkschaft GdP, Alexander Poitz, verwies derweil auf das Problem der Durchsetzung von Verboten. "Nichts ist weniger effektiv als ein Vollzugsdefizit", sagte er in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Wenn Reisende in Bussen und Bahnen auf Messer kontrolliert werden sollten, müsse das auch passieren. Angesichts von Personalmangel sehe er dafür aber wenig Spielraum.

"Die Taten sind kaum vorhersehbar"

Poitz betonte zugleich, die Verhinderung von Messerangriffen sei komplex und erfordere ein umfassendes Maßnahmenpaket. Dazu gehörten unter anderem auch Präventionsmaßnahmen und Anti-Gewalt-Kampagnen.

"Die Taten sind kaum vorhersehbar sowie weder auf besondere Orte noch bestimmte Zeiten oder Personengruppen einzugrenzen", sagte er. Ob Waffenverbotszonen auf Dauer eine nachhaltige Wirkung erzielen können, sei daher fraglich.

Hintergrund der Diskussion sind Vorfälle, bei denen Täter in Zügen und Bussen mit Messern auf andere Fahrgäste losgingen. Im Januar tötete ein 33-Jähriger in einem Regionalzug in Schleswig-Holstein zwei Jugendliche und verletzte fünf weitere Menschen teils lebensgefährlich. Erst am Dienstag stach ein Unbekannter in einem Berliner Linienbus eine 33-jährige Mutter nieder, die mit ihren beiden Kindern unterwegs war. Sie wurde verletzt.

Für die Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Civey rund 5.000 Menschen im Zeitraum vom 4. April bis 6. April befragt. Die Ergebnisse sind bei einem Standardfehler von 2,5 Prozent Abweichung repräsentativ für die deutsche Bevölkerung.

Verwendete Quellen
  • Exklusive Civey-Umfrage für t-online
  • Mit Material der Nachrichtenagentur AFP
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