Zugstrecken gesperrt, Fest abgebrochen "Land unter" durch Unwetter: Chaos und Verletzte

In vielen Regionen Deutschlands wüten heftige Unwetter. Die Zerstörung ist immens, mehrere Menschen kommen ins Krankenhaus.
Eine massive Unwetterfront hat am Samstag zu Chaos in vielen Teilen Deutschlands geführt. Besonders heftig traf es Teile von Nordrhein-Westfalen. Örtlich fielen laut WDR mehr als 60 Liter Regen pro Quadratmeter – innerhalb weniger Stunden. Demnach gab es in dem Bundesland mehr als 10.000 Blitzeinschläge am Boden. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor "Gefahr für Leib und Leben".
Im Kreis Heinsberg wurde ein Festival wegen der Unwetter geräumt. Elf Menschen wurden durch Hagelschlag verletzt. Die Veranstalter teilten auf Facebook mit: "Die Notausgänge, der Backstage-Zugang und der Bühnenaufgang wurden geöffnet, um Unterschlupf in Pagoden, auf der Bühne und im angrenzenden Sportlerheim zu bieten."
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NRW: Keller laufen voll, Bäume stürzen um
Im Süden von NRW liefen zahlreiche Keller voll, in Erftstadt stand das Wasser zeitweise einen halben Meter hoch. "Wir haben Land unter", sagte eine Sprecherin der Polizei in Krefeld. Es gebe zahlreiche Notrufe wegen vollgelaufener Keller, überschwemmter Straßen und umgestürzter Bäume. Verletzte wurden zunächst nicht gemeldet. Ein Krefelder Ortsteil war zeitweise ohne Strom, 500 Einwohner waren betroffen.

Bei einem Gewitter über Thüringen ist im Kyffhäuserkreis der Blitz in ein Einfamilienhaus eingeschlagen. Dadurch brannte am Samstagabend in Voigtstedt bei Artern der Dachstuhl des Hauses ab, wie das Lagezentrum mitteilte. Die Hausbesitzer – ein 75-jähriger Mann und eine 65 Jahre alte Frau – konnten sich unverletzt in Sicherheit bringen.
In Rheinland-Pfalz wurden wegen der Unwetter mehrere Zugstrecken gesperrt. Zwischen Worms und Hofheim (Ried) blockierte ein Baum die Strecke – zwischen Kaiserslautern und Pirmasens konnte wegen der Wetterlage noch nicht einmal ein Ersatzverkehr angeboten werden, teilte die Bahn mit.
Wind weht Teile eines Baugerüsts um
Auch Baden-Württemberg hatte mit Sturmböen und Starkregen zu kämpfen: Rund 100 Einsätze gab es für die Feuerwehren. In Moosbach wurden Teile eines Baugerüstes umgeweht, wie es von der Polizei hieß. Auf der nassen Fahrbahn der Autobahn 81 verloren drei Personen die Kontrolle über ihre Fahrzeuge. Verletzt wurde bei den Unfällen niemand.
In der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden musste das "Pride-Festival" des Christopher Street Day wegen Gewittern und Starkregens kurzfristig unterbrochen werden. Am Abend sollte aber weitergefeiert werden, so ein Polizeisprecher.
- Material der Nachrichtenagentur dpa
- wdr.de: "Wetter in NRW: Erst sommerlich, dann Unwetter an Christi Himmelfahrt"
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