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Für Sex mit Teenager: 21-jährige Britin soll sich als Mann ausgegeben haben


Prozess löst Wirbel aus
21-Jährige soll sich für Sex mit Teenager als Mann ausgegeben haben

Von t-online, aj

Aktualisiert am 07.06.2023Lesedauer: 3 Min.
Eine junge Frau surft im Internet (Symbolbild).Vergrößern des BildesEine junge Frau surft im Internet (Symbolbild). (Quelle: IMAGO/Elena Helade)
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In Großbritannien erregt ein Fall von Liebesschwindel Aufsehen: Die Angeklagte soll eine 19-Jährige unter falscher Identität zu sexuellen Praktiken verführt haben.

Es ist eine unfassbare Geschichte, die die Geschworenen im britischen Chester im Gerichtssaal hörten. Die 21-jährige Georgia Bilham soll sich ein Fake-Profil im Netz zugelegt und ihr jüngeres Opfer mehrere Jahre lang umgarnt haben. Bei intimen Treffen täuschte sie vor, ein Mann zu sein.

Falsches Profil in den sozialen Netzwerken angelegt

Unter falscher Identität soll Bilham eine 19-Jährige zu sexuellen Praktiken verführt haben. Davon berichteten britische Medien. Die Frau ist in neun Fällen der sexuellen Nötigung und in acht Fällen der sexuellen Penetration angeklagt. Sie weist alle Vorwürfe zurück.

Die ermittelnde Staatsanwältin erklärte, es handele sich um einen Fall von "Täuschung". Erst der Verdacht der Mutter des mutmaßlichen Opfers habe dazu geführt, dass Bilham "entlarvt" werden konnte.

Bilham wird beschuldigt, sich zunächst ein falsches Snapchat-Profil angelegt zu haben, um ihr mutmaßliches Opfer zu täuschen. Sie habe die junge Frau unter dem Benutzernamen "George_132" angeschrieben, berichtet der britische "Telegraph". Ihre neue Identität: das Mitglied einer albanischen Gang mit dem Namen 'George Perry'. Das Bild, das Bilham dazu in ihrem Profil einstellte, sei die Comicfigur eines blonden Mannes mit Sonnenbrille gewesen.

Mutmaßliches Opfer ist kurzsichtig

Vier Jahre lang habe sie mit ihrem mutmaßlichen Opfer geschrieben. Später sei es dann zu romantischen Treffen zwischen den beiden Frauen gekommen, das erste Mal Anfang 2021. Die 19-Jährige habe weiterhin nicht gewusst, dass ihr Objekt der Begierde, "George", in Wirklichkeit Georgina sei.

Bei der Täuschung soll ein Merkmal eine besondere Rolle gespielt haben: Das Gericht hörte, dass das Opfer "sehr schlecht" sehen kann. Alles, was mehr als 14 cm von ihrem Gesicht entfernt sei, nehme sie als "verschwommen" wahr. Und ohne Brille sei sie fast blind, hieß es. Bilham, getarnt als "George", habe die Anklägerin daher vor sexuellen Handlungen gebeten, die Brille abzunehmen.

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Die Geschworenen hörten auch die folgende Geschichte: Während der falsche "George" regelmäßig sexuelle Handlungen an der 19-Jährigen vorgenommen habe, verbot "er" ihr jedoch "seine" Calvin Klein Boxershorts herunterzuziehen. Jedes Mal, wenn sie ihn berühren wollte, habe "er" angefangen zu zittern. Die Ausrede nach ihren Annäherungsversuchen habe gelautet, dass "George" Narben von Messerstichen habe und sich dafür schäme.

Um ihr Opfer zu täuschen, habe Bilham Männerkleidung getragen und ihre langen blonden Haare unter einer Kapuze verborgen. Die Angeklagte erzählte ihrem mutmaßlichen Opfer demnach, dass sie nie ihre Kapuze vom Kopf ziehe oder ihr Oberteil ausziehe, weil sie Angst wegen ihrer Verbindungen zur albanischen Mafia habe.

Die 19-Jährige sei frustriert darüber gewesen, dass ihr Liebhaber ständig Ausflüchte erfand und sich nicht auf intime Berührungen einlassen wollte. Die Treffen der beiden haben den Berichten zufolge in Bilhams Auto, später aber auch bei der 19-Jährigen zu Hause stattgefunden.

Unglaubliche Ausflüchte

Dabei sei es auch zu Vorfällen gekommen, in denen es deutliche Hinweise auf eine Täuschung gegeben habe. Nach ihrem ersten Kuss etwa seien die beiden mit Bilhams Auto stecken geblieben. Die Polizei musste anrücken, um zu helfen. Doch während der Ausweiskontrolle hätten die Beamten "George" plötzlich als "Georgia" angesprochen. Als die 19-Jährige wegen des weiblichen Namens fragte, habe Bilham ihr erklärt, dass es sich um einen gefälschten Führerschein handelte. Das mutmaßliche Opfer wollte die Täuschung offenbar dennoch zunächst nicht wahrhaben.

Im August 2021 habe die Scharade dann ein Ende genommen: Die 19-Jährige stellte Bilham ihrer Mutter vor, die sofort vermutete, dass es sich bei dem Freund nicht um einen Mann handelte. Das mutmaßliche Opfer begann im Netz zu recherchieren und fasste einen Entschluss. "Gib einfach zu, dass du ertappt wurdest, ich weiß jetzt mehr als genug", habe sie daraufhin ihrem falschen Liebhaber geschrieben.

Bilham löschte dann angeblich das Snapchat-Konto unter Georges Namen und schrieb zurück: "Ich ziehe mich nicht einmal wie ein Junge an, es hat einfach mein Leben übernommen."

Nach ihrer Verhaftung habe Bilham sich geweigert, die Fragen der Ermittler zu beantworten. Ein mögliches Motiv ist bislang nicht bekannt. Die ermittelnde Staatsanwältin Anna Pope sagte vor Gericht, es sei unklar, ob Bilham sich sexuell zu der jüngeren Frau hingezogen fühlte oder ob sie einen Gefallen an der Täuschung gefunden hatte.

Verwendete Quellen
  • thetimes.co.uk: "Woman ‘posed as man to have sex with teenager’" (englisch, kostenpflichtig)
  • telegraph.co.uk: "Woman posing as man 'tricked short-sighted girl into sex by taking off victim’s glasses'" (englisch, kostenpflichtig)
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