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Zugunglück in Griechenland | Bahnhofsvorsteher in Untersuchungshaft


Nach Zugunglück in Griechenland
Bahnhofsvorsteher kommt in Untersuchungshaft

Von afp
Aktualisiert am 06.03.2023Lesedauer: 2 Min.
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Unglück in Griechenland: Mindestens 32 Menschen sind bei dem Zugunfall ums Leben gekommen. (Quelle: Reuters)
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Nach dem tödlichen Zusammenprall zweier Züge ist der mutmaßliche Verursacher nun im Gefängnis. Er soll bereits ein Verschulden eingeräumt haben.

Fünf Tage nach dem verheerenden Zugunglück in Griechenland mit mindestens 57 Toten ist der Bahnhofsvorsteher von Larisa in Untersuchungshaft genommen worden. Dem 59-Jährigen werde "der Tod einer großen Zahl von Personen" zur Last gelegt, hieß es am Sonntag aus Justizkreisen. Ihm droht eine Haftstrafe zwischen zehn Jahren und lebenslänglich.

Der Eisenbahnmitarbeiter war am Tag nach dem Unglück festgenommen worden. Hier lesen Sie mehr dazu. Er hat bereits eingeräumt, die Umleitung der Züge versäumt zu haben.

Schwerstes Zugunglück in Griechenlands Geschichte

Nach Informationen des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders ERT hatte der Mann den Posten erst 40 Tage inne und zuvor ein dreimonatiges Training absolviert. Laut der Zeitung "Kathimerini" soll der Bahnhofsvorsteher an den vier Tagen vor dem Unfall die Stellwerke seines Abschnitts allein bedient haben, obwohl es sich um ein verlängertes Feiertagswochenende mit besonders starkem Zugverkehr gehandelt habe.

Auf der Strecke zwischen Athen und der Hafenstadt Thessaloniki waren am Dienstagabend kurz vor Mitternacht ein Personenzug und ein entgegenkommender Güterzug auf demselben Gleis frontal zusammengestoßen. Der Zusammenprall gilt als das schwerste Zugunglück in der Geschichte des Landes.

Regierung bittet Angehörige "um Vergebung"

Der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis bat die Angehörigen der Todesopfer am Wochenende in einer Onlinebotschaft "um Vergebung". Auf Facebook erklärte er: "Es kann nicht sein, dass 2023 in Griechenland zwei Züge auf derselben Strecke aufeinander zufahren und das von niemandem bemerkt wird."

Mit Blick auf den Bahnhofsvorsteher betonte Mitsotakis: "Wir können, wollen und dürfen uns nicht hinter dem menschlichen Versagen verstecken."

Tausende gehen auf die Straße

Das Unglück hat in Griechenland weitreichende Proteste ausgelöst. Am Wochenende gingen Menschen in zahlreichen Städten auf die Straßen. Nach Angaben der Polizei versammelten sich während der Anhörung des Bahnhofsvorstehers rund 12.000 Menschen vor dem Parlament in Athen zu einer Protestkundgebung. Sie ließen Hunderte schwarze Ballons in den Himmel steigen, um der Toten des Unglücks zu gedenken.

Zwischenzeitlich schlugen die Proteste in der Hauptstadt in Gewalt um. Einige Demonstranten setzten Mülltonnen in Brand und warfen Molotowcocktails, worauf die Polizei mit Tränengas und Blendgranaten reagierte, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachteten. Mehr dazu lesen Sie hier.

Nach Angaben der Polizei wurden sieben Beamte verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Fünf Personen seien festgenommen worden. Am Sonntagnachmittag beruhigte sich die Situation in Athen wieder.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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