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Geiselnahme in Apotheke in Karlsruhe: Mutmaßlicher Täter in Untersuchungshaft


Apotheke überfallen
Mutmaßlicher Geiselnehmer von Karlsruhe in Untersuchungshaft

Von dpa, t-online, das, cck, cha

Aktualisiert am 11.03.2023Lesedauer: 4 Min.
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Festnahme eines Verdächtigen: Bei der Geiselnahme in Karlsruhe wurde ein Mann festgenommen. (Quelle: reuters)
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Nach einer Geiselnahme in einer Karlsruher Apotheke befindet sich der Verdächtige in Untersuchungshaft. Er nutzte bei seinem Überfall eine Schreckschusswaffe.

Der mutmaßliche Geiselnehmer in einer Karlsruher Apotheke ist in Untersuchungshaft gekommen. Wie Staatsanwaltschaft und Polizei mitteilten, erließ ein Richter am Samstag Haftbefehl gegen den 20 Jahre alten Verdächtigen wegen des Vorwurfs der Geiselnahme.

Der Beschuldigte soll am Freitagabend drei Menschen mit einer geladenen Schreckschusswaffe bedroht und in einem Nebenraum der Apotheke festgehalten haben. Weitere acht Menschen befanden sich demnach im hinteren Bereich des Geschäfts. Darunter waren nach Angaben eines Sprechers Kunden und Mitarbeiter der Apotheke.

Mehrstündiger Einsatz

Nach einem mehrstündigen Einsatz betrat die Polizei gegen 21.10 Uhr die Apotheke in der Karlsruher Innenstadt, wie sie über Twitter mitteilte. Nach Durchsuchung des Gebäudes meldete die Polizei um 23.46 Uhr auf Twitter, dass der Einsatz beendet sei. Der polizeibekannte 20-Jährige hatte die Geiseln fast fünf Stunden lang in seiner Gewalt. Schließlich erfolgte der Zugriff durch Spezialkräfte.

Von den anfangs elf Geiseln hätten sich neun in dem Gebäude verstecken können. Zwei Menschen seien weiter in der Gewalt des Verdächtigen gewesen. Alle Geiseln und der Täter blieben körperlich unversehrt. Der anfängliche Verdacht, dass der Mann eine Mittäterin gehabt haben könnte, habe sich nicht bestätigt: "Der 20-Jährige hat allein agiert." Die Polizei teilte am Samstag mit, sie habe eine Ermittlungsgruppe mit zehn Beamten eingerichtet.

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Motiv unklar

Gegen den Verdächtigen habe es in der Vergangenheit bereits Strafanzeigen wegen Gewalt-, Eigentums- und anderen Delikten gegeben, teilte die Polizei mit. Das Motiv und weitere Hintergründe der Tat seien noch unklar.

Nach Angaben des Innenministeriums waren bei der Geiselnahme 350 Kräfte im Einsatz – neben Polizisten des Präsidiums Karlsruhe auch eine Verhandlungsgruppe des Polizeipräsidiums Mannheim, eine Beratergruppe des Landeskriminalamts und Spezialkräfte des Polizeipräsidiums Einsatz.

"Den Menschen, die sich stundenlang in der Gewalt des Geiselnehmers befanden, wünsche ich, dass sie keine psychischen Folgen davontragen werden und das Geschehene schnell verarbeiten können", sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU) nach Angaben einer Sprecherin. Strobl dankte den Einsatzkräften für ihren umsichtigen Einsatz, der Schlimmeres verhindert habe.

Der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup dankte nach der Geiselnahme den Einsatzkräften. Er wünschte den befreiten Geiseln ebenfalls, dass sie das Erlebte möglichst schnell verarbeiten können. "Karlsruhe ist erleichtert, dass diese gefährliche Situation unblutig beendet wurde", betonte der SPD-Politiker am Freitagabend in einer Stellungnahme. Er dankte im Namen der Stadt Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten. Sie hätten das Leben der Geiseln geschützt.

Was war geschehen?

Der mutmaßliche Täter hatte gegen 16.20 Uhr elf Personen in der Apotheke als Geiseln genommen. Ab 16.23 Uhr gingen bei der Polizei Notrufe ein. "Bereits um 16.25 Uhr trafen die ersten Einsatzkräfte der Polizei am Tatort ein", so das Polizeipräsidium Karlsruhe. Die "Stuttgarter Zeitung" hatte berichtet, dass der Geiselnehmer ein Lösegeld in einstelliger Millionenhöhe fordere. Aus ermittlungstaktischen Gründen machte die Polizei bislang keine Angaben zu möglichen Forderungen des Geiselnehmers.

Die Tat begann gegen 16.30 Uhr, die Einsatzkräfte hatten sehr schnell Kontakt "in die Apotheke hinein", hieß es. Sie sperrten das Gebiet weiträumig ab. Nach fast fünf Stunden, gegen 21.10 Uhr, stürmten Spezialkräfte die Apotheke und beendeten die Geiselnahme. Der mutmaßliche Täter wurde überwältigt und festgenommen. In einem Livestream der Nachrichtenagentur Reuters war gegen 21.30 Uhr zu sehen, wie ein Mann von Polizeibeamten aus dem Gebäude geführt wurde.

Der Tatort befindet sich mitten in der Innenstadt von Karlsruhe an einer der Hauptstraßen. Die Einsatzkräfte hatten das Gebiet weiträumig abgesperrt. Auf der Straße waren zahlreiche Einsatzwagen von Polizei und Rettungsdienst zu sehen. Die Polizei rückte zudem mit einem gepanzerten Spezialfahrzeug an. Ein Sprecher der Polizei hatte t-online bereits am Nachmittag mitgeteilt, es habe keine Gefährdung für die Bevölkerung bestanden.

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Die Polizei hatte kurz nach Bekanntwerden der Geiselnahme auf Twitter dazu aufgerufen, den Bereich großräumig zu meiden. Bürgerinnen und Bürger, die wegen der Absperrung nicht nach Hause könnten, hatten die Möglichkeit, in die Nebenius-Schule zu gehen, hieß es am Nachmittag.

Hundetrainer Rütter warnt Gäste seiner Show

Der durch verschiedene TV-Sendungen bekannte Hundetrainer Martin Rütter hatte am Nachmittag auf Facebook seine Fans gewarnt. Eigentlich wäre er an diesem Abend in der Schwarzwaldhalle aufgetreten. "Die Show ist jetzt gerade abgesagt worden, weil Luftlinie 100 Meter entfernt in einer Apotheke eine bewaffnete Geiselnahme stattfindet".

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Er rief die Gäste seiner Show auf, nicht zur Halle zu kommen, der Bereich sei großräumig abgesperrt. Zusätzlich wurde eine Veranstaltung im Konzerthaus der Stadt abgesagt. Beide Veranstaltungsorte gehören zum Festplatz, der nahe dem Einsatzort liegt.

Erst im Januar war es zu einem Zwischenfall in der Apotheke gekommen: Ein maskierter Räuber gelangte in den Personalbereich, bedrohte einen Angestellten mit einem sägeähnlichen Werkzeug und floh mit einem Liter Methadon. Wenige Tage später wurde in diesem Fall ein Tatverdächtiger erfasst. Er kam in Haft.

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